„Monger“: Ein Nachbarschaftsladen für Eimsbüttel
In Eimsbüttel hat ein neuer Bioladen eröffnet. Die Inhaberinnen setzen zusätzlich auch auf unverpackte Produkte.
Von Alicia Wischhusen„Wir sind eher ein Bioladen als ein Unverpacktladen“, sagt Natalie Bugs, eine der Inhaberinnen des „Monger“. Vor wenigen Tagen hat sie es zusammen mit Daniela Di Lena in der Wrangelstraße eröffnet. Neben losen Biolebensmitteln, Feinkostartikeln, Drogerieprodukten und Haushaltshelfern gibt es in dem Nachbarschaftsladen auch ein kleines Café.
Zwischen Bierchen und Konzerten
„Ich bin im selben Kaff am Bodensee aufgewachsen wie Daniela“, erzählt Bugs. Dadurch, dass es in ihrem Dorf sowohl Tante-Emma-Läden als auch Demeter-Höfe gegeben habe, habe sich bei ihr ein gewisses Idealbild entwickelt, sagt sie. Die erste Idee für einen eigenen Laden entwickelten die beiden Freundinnen vor rund sechs Jahren zwischen Bierchen und Konzerten.
„Als meine Tochter vor zwei Jahren zur Welt gekommen ist, habe ich zunehmend mehr Bioprodukte gekauft“, so Natalie Bugs. Vor allem die Belastung von Lebensmitteln durch Pestizide habe sie ihrer Tochter nicht zumuten wollen. Heute verkauft sie ihre eigenen Biowaren. Obst und Gemüse, das im Laden lose in Kisten liegt, kauft sie zum Teil von Demeter-Höfen.
Eine Vielzahl von Produkten hat es bei „Monger“ in die Regale geschafft – aber eine Sache fehlt. Für Schokolade habe man noch keinen geeigneten Lieferanten gefunden, der ihnen die Schokolade bio, fair trade und unverpackt verkaufen würde, sagt Natalie Bugs.
Ein Kater, der nur Dosenfutter mag
Ihre Geschäftspartnerin Daniela Di Lena kenne sich vor allem mit Naturkosmetik aus und stelle auch ihre eigenen Deodorants her, erzählt Bugs. Dabei versuche sie, möglichst auf Plastikmüll zu verzichten, was sich manchmal aber als schwierig erweise. Ihr Kater zum Beispiel sei da etwas wählerisch, er möge sein Futter nur aus der Dose und nicht aus dem Glas, lacht Di Lena.
„Ab und zu habe ich auch mal eine Tüte Chips in der Hand“, sagt sie. In gewisser Weise müsse man aber auch verzichten, um seinen ökologischen Fußabdruck gering zu halten. Lebensmittel wie Avocados bräuchten im Anbau sehr viel Wasser, weshalb ein regelmäßiger Konsum nicht zu empfehlen sei. Trotzdem dürfe man sich ab und zu auch mal was gönnen, meint Di Lena.
Kuchen und Workshops
Es ginge ihnen aber nicht darum, die Leute zurechtzuweisen, sagt sie. Für Natalie Bugs und Daniela Di Lena sei es egal, ob ein Kunde nun mit Plastiktüte oder Stoffbeutel in den Laden komme. „Wir wollen den Leuten diesen Lebensstil auf eine lockere Art und Weise näherbringen“, sagt Bugs.
So wollen sie in Zukunft auch Workshops anbieten, in denen die Leute unter anderem lernen können, wie man sein eigenes Deodorant herstellt, verrät Di Lena. Dass der Spaß dabei nicht zu kurz kommt, sei ihr besonders wichtig.
Auch ein kleines Café gibt es im Monger, das unter anderem Kuchen von der Eimsbütteler Bio-Konditorei „Willi’s Cakes“ anbietet. Außerdem werden sie von Michael Birkhold von „Le Chat Gourmand“ unterstützt, der aus den nicht verkauften Lebensmitteln verschiedene Gerichte und Snacks zubereite, erzählt Bugs. „Wir schmeißen nur selten etwas weg. Den Großteil der übrig gebliebenen Lebensmittel spenden wir“, sagt sie.