Noch ein Semester mit Platzmangel
Die Hochschule für Musik und Theater (HfMT) wird nicht wie geplant im Oktober in ihr Ausweichquartier in der City Nord umziehen können. Grund hierfür sind offenbar fehlende Brandschutztüren am neuen Standort.
Von Dagny LackEs war alles bis ins Detail geplant. Im Oktober sollte die HfMT in das Übergangsquartier in der Hebebrandstraße (City Nord) umziehen. Ursache hierfür ist die dringend notwendige Sanierung der Hochschulgebäude an der Außenalster. So gibt es beispielsweise energetische Probleme in den Neubauten der 1970er-Jahre. Die Sanierung wird voraussichtlich rund zwei Jahre dauern, solange soll die Schule mit ihren 750 Schülern auf das Quartier in der Hebebrandstraße ausweichen. Anschließend wird die HfMT wieder an ihren gewohnten Standort zurückkehren.
Noch ein Semester in der Milchstraße
Doch nun die überraschende Absage: Die Vorbereitungsarbeiten in der Hebebrandstraße werden nicht rechtzeitig fertig, teilte die Behörde für Wissenschaft und Forschung (BWF) Hochschulpräsident Elmar Lampson in einem Telefonat mit. Als Erklärung für den Aufschub nannte die Wissenschaftsbehörde „Probleme bei der Ausschreibung“ für Umbauarbeiten im neuen Quartier. So gebe es unter anderem unerwartet lange Lieferzeiten für notwendige, neue Brandschutztüren.
Das bedeutet, dass die Hochschule das kommende Wintersemester noch an ihrem jetzigen Standort in der Milchstraße (Rotherbaum) verbringen muss. Diese Nachricht hat für die verschiedenen Bereiche der Hochschule unterschiedliche Konsequenzen. Eine besondere Herausforderung ist es für die Theaterakademie, für die der Mangel an Räumlichkeiten am jetzigen Standort eine extreme Belastung darstellt. Ein weiteres Problem sind fehlende Probemöglichkeiten, sowohl für die Theater- als auch die Musikstudenten.
Wissenschaftsbehörde verspricht Unterstützung
Doch auch sonst erfordert die kurzfristige Absage einen erheblichen organisatorischen Aufwand. So hatte die HfMT dem „Theater im Zimmer“, in dem seit 2009 Proben, Seminare und Aufführungen der Hochschule stattfanden, gekündigt und bereits neue Ersatzspielorte gebucht. Nun wird versucht, diese Kündigung wieder rückgängig zu machen.
Die Wissenschaftsbehörde versprach nun jedoch nach einem Krisengipfel Hilfe, um die Probleme, die der Hochschule durch den Aufschub entstehen, zu begrenzen. So soll die Theaterakademie bereits im September die Möglichkeit haben, in fünf neuen Räumen in der Hebebrandstraße zu arbeiten. Ende Dezember soll es weitere Ersatzflächen für die anderen Fakultäten der Schule geben. Im März 2015 soll der große Umzug von der Milchstraße in die City Nord stattfinden.