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Schornsteinfeger Wolfgang Jahn
Schornsteinfeger Wolfgang Jahn pflegt Eimsbüttels Kamine und Öfen. Foto: Marianne Bruhns
Magazin #21

Die Glücksbringer: Schornsteinfeger Wolfgang Jahn

Sie genießen einmalige Aussichten und neh­men ihr Glück selbst in die Hand: Schornsteinfeger. Wolfgang Jahn ist seit über 40 Jahren für die Sicherheit vieler Eimsbütteler Haushalte verantwortlich.

Von Marianne Bruhns

Eimsbütteler Nachrichten: Was bedeutet für dich Glück?
Wolfgang Jahn: Gesundheit. Ab einem gewissen Alter ist die Gesundheit das Entscheidende.

Und was macht dich glücklich?
Das kannst du doch nicht so einen alten Mann fragen (lacht). Eigentlich bin ich zufrieden. Ich finde, zufrieden ist besser, glücklich ist für junge Leute.

Es heißt, einen Schornsteinfeger zu berühren bringt Glück. Kommt es vor, dass dich Menschen anfassen möchten?
Jeden Tag. Auf die Schulter, vorne, überall.

Gibt es auch skurrile Momente?
Einige. Manche wollen einen umarmen oder küssen. Das ist schon ein bisschen skurril, aber auch nett. Jetzt in Corona-Zeiten natürlich nicht. Aber sonst ist es schön, auch für einen selbst. Tut doch gut, wenn man als Glücksbringer durch Eimsbüttel fahren darf. Das ist gut für die Seele.

Wie lange übst du den Beruf schon aus?
Seit 44 Jahren. Ich habe nie etwas anderes gemacht. Aber auch immer glücklich und froh. Ich bin einer der wenigen Menschen, die von der ersten Sekunde bis dato Spaß an der Arbeit haben. Das ist in der heutigen Zeit sehr selten.

Wie sieht ein normaler Tag bei dir aus?
Um 7 Uhr fange ich an, nehme Termine wahr, bearbeite einzelne Häuser. Da prüfe ich Öfen und Gasthermen – alles, was mit Verbrennung zu tun hat. Das trage ich ins Kehrbuch ein, damit die Verordnungen eingehalten werden: Energieeinsparungen, Umweltschutz, Feinstaubbelastung.

Daneben muss ich alle Genehmigungen durchführen. Wenn ein Heizungsbauer etwas neu bauen möchte, jemand einen Kaminofen anschließen oder eine Abzugsanlage einbauen will, muss er das bei mir anmelden, da ich der Bevollmächtigte in meinem Bezirk bin. Ich bin verantwortlich für den Brandschutz und für die baurechtlichen Sachen. Es ist nicht möglich, etwas zu bauen, was Verbrennungsanlagen oder Abzüge anbelangt, ohne mich zu fragen. Ich arbeite jeden Tag zehn Stunden, ich bin ja der Chef.

Foto: Marianne Bruhns

Für wie viele Haushalte in Eimsbüttel bist du zuständig?
Für ungefähr 900 Mehrfamilienhäuser. Mein Kehrbezirk ist nur einen Quadratkilometer groß. Der geht vom Heußweg bis zur Methfesselstraße, vom Eidelstedter Weg bis zum Langenfelder Damm.

Was machst du am liebsten?
Am allerliebsten mache ich die alte Handwerksarbeit: Schornsteine fegen, das Klassische. Ich bin ja schon der alte Meister. Wir haben hier zum Beispiel einen alten Schlachter in der Methfesselstraße, da bearbeiten wir sogar noch die Räucherkammern selber, kratzen den Ruß in den Kammern. Die jungen Schornsteinfeger mögen das nicht so gerne, die überprüfen lieber.

Was ist die größte Herausforderung in deinem Job?
Dass Ende des Jahres alle Menschen sicher sind. Ich schaffe es auch jedes Jahr, dass alles gut geht.

Woran arbeitest du gerade?
Heute Morgen habe ich ein komplettes Haus bearbeitet, alle Gasthermen, Rauchwarnmelder und Gasleitungen geprüft. Das Haus ist bis nächstes Jahr sicher. Jetzt fahre ich zu einem Neubau und beurteile, ob wir gewisse Gasheizungsanlagen umsetzen können. Und danach fahre ich zu einem Kaminofen: Der wurde beheizt, und jetzt raucht es oben im vierten Stock.

Eine Liebeserklärung an deinen Beruf in einem Satz:
Wunderbar!

Er kittet, was in Scherben liegt. Sie öffnet, was verschlossen ist. Zwei weitere Eimsbütteler im Auftrag des Glücks:

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