
Tanz und Bewegung für Migrantinnen
Austausch und gegenseitiges Verständnis bringt Integration voran. „Frauen in Bewegung“ ist ein Projekt, bei dem sich Frauen mit Migrationshintergrund begegnen und im Tanz körperlichen Ausdruck verleihen können.
Von Christina RechMusik, Bewegung und Tanz sind die drei Komponenten, die geflüchteten und immigrierten Frauen ab 14 Jahren ein größeres Zugehörigkeitsgefühl ermöglichen sollen. „Das Hauptanliegen ist, dass Frauen mit Frauen arbeiten. Dass Räume da sind für Bewegung“, erklärt Sarah Zurmöhle, eine der Initiatorinnen von „Frauen in Bewegung“.
Denn Tanz und Körperbewusstsein hilft dabei, sich auf eine neue Art und Weise selbst zu erleben. Entstanden ist die Initiative aus dem Tanz- und Bewegungstheater “Der Ort – Kunstraum Wegenkamp” von Trinidad Martínez, der zweiten Initiatorin von „Frauen in Bewegung“.
Kunst und Körper
Insgesamt vier Künstler und Trainer, darunter Tanz- und Aikido-Lehrer, wie Trinidad Martínez, widmen sich in diesem Integrationssprojekt den Bedürfnissen der Frauen. Sie leiten sie an, sich zu entspannen und auszudrücken. Als Arbeitstechniken bedienen sich die Trainer mitunter aus einem Repertoire an Meditationsübungen und der Aikido-Selbstverteidigungskunst – zwei Bereiche, die besonders gut dabei helfen können, das Körper- und Selbstbewusstsein zu stärken.
Neben diesen körperlichen Ausdrucksweisen arbeiten die Lehrer auch mit traditioneller Musik aus den Herkunftsländern der Frauen. Man möchte sie aktiv an dem Konzept teilhaben lassen und gestaltet die Treffen deshalb mit Vorschlägen der Teilnehmerinnen, in gegenseitigem Einvernehmen aus.
Mehrere Kulturen, ein Ziel
An den ersten, bereits stattgefundenen Terminen vor den Sommerferien mussten sich die Frauen aus den verschiedenen Kulturkreisen erst einmal „beschnuppern“. „Die Atmosphäre hat sich regelmäßig von Termin zu Termin gelockert“, berichtet Sarah Zurmöhle. Gerade durch den Tanz und die Bewegung in der Gruppe können die Frauen ihr Bewusstsein dafür ausbauen, was es für jeden Einzelnen bedeutet, sich offen und frei im Umgang mit Anderen zu bewegen.
„Wir wünschen uns, dass sich durch diese regelmäßigen Treffen ein Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe entwickelt“, erklärt Sarah Zurmöhle. Bislang haben die Veranstaltungen von „Frauen in Bewegung“ im „Duvenacker Café“, einer internen Einrichtung in der Asylunterkunft „Duvenacker“, stattgefunden. Die nächsten Treffen sind für September geplant. Ob es dann einen neuen Veranstaltungsort geben wird, klärt sich aktuell in Gesprächen.