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Tobias Moll ist seit 18 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr Eimsbüttel aktiv.
Tobias Moll ist seit 18 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Eimsbüttel aktiv. Foto: Christiane Tauer
Eimsbütteler des Monats

Was tun, wenn’s brennt? Tobias Moll weiß es

Der 31-Jährige war jahrelang Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr Eimsbüttel und leitet sie mittlerweile als Wehrführer. Für seinen Einsatz erhielt Tobias Moll jetzt den Bürgerpreis Eimsbüttel.

Von Christiane Tauer

Es war beim Osterstraßenfest 2004. Die Freiwillige Feuerwehr Eimsbüttel hatte einen Stand und ein Kinder-Spritzenhaus aufgebaut. Tobias Moll, damals 13 Jahre alt und ein echter Eimsbütteler Jung, war so fasziniert, dass er nicht mehr weitergehen wollte.

Er blieb so lange, bis ein Feuerwehrmann ihn fragte, ob er nicht bei der Jugendfeuerwehr mitmachen wolle. Die würde sich gerade gründen und Leute suchen – Leute wie ihn. Tobias Moll war sofort dabei und absolvierte kurz darauf in der Wache an der Kieler Straße seinen ersten Jugendfeuerwehrdienst.

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Tobias Moll: Zehn Jahre in der Jugendarbeit

18 Jahre ist das her, und Moll sitzt immer noch in derselben Wache. Mittlerweile als Wehrführer. Mit Anfang 20 hatte er für sechs Jahre das Amt des Jugendwarts übernommen. Danach wechselte er für vier Jahre in die Bezirksebene der Jugendwehren, war in der Mitgliederwerbung und der Konzeptarbeit aktiv. Zudem leitete er eine Integrationsgruppe. Alles ehrenamtlich.

Für seinen jahrelangen Einsatz hat die Bezirksversammlung Eimsbüttel ihn jetzt mit dem Bürgerpreis Eimsbüttel ausgezeichnet. Weitere Preisträger sind Gastronom und Kulturmanager John Schierhorn und seine Partnerin Claudia Mohr vom „Schroedingers“ im Schanzenpark.

Feuerwehr – das Abenteuer in der Stadt

Man könnte es also so sehen, dass Tobias Moll in der Feuerwehr Karriere gemacht hat und nun in jungen Jahren die Früchte seiner Arbeit erntet. Doch so sieht es der 31-Jährige nicht. Die Feuerwehr, das ist für ihn viel mehr. „Als ich anfing, war es vor allem der große Praxisbezug, der mich begeistert hat.“ Wo sonst lernen Jugendliche zum Beispiel, wie man ein Unfallauto aus dem Graben bekommt?

Moll war Schüler am Kaifu-Gymnasium und machte Judo beim ETV. Die Feuerwehr war sein „Abenteuer in der Stadt“, wie ein früherer Werbeslogan der Jugendfeuerwehr lautete. Brände löschen, Menschen aus Unfallautos retten, Atemschutzlehrgänge absolvieren: Das alles ist zeitaufwendig und kann kritisch werden, wenn es mit Abitur oder anderen Prüfungen zusammenfällt. Für Tobias Moll war es Begeisterung pur.

Freiwillige ergänzen die Hauptamtlichen

„In Eimsbüttel wissen viele Leute nicht, dass es hier eine freiwillige Feuerwehr gibt.“ Wenn’s brennt, kommt eben „die Feuerwehr“, also Profis. Tatsächlich sind diese Profis in der Stadt anders als auf dem Land hauptsächlich Berufsfeuerwehrleute.

Vom Stadtteil Eimsbüttel aus gesehen sind die nächstgelegenen Wachen der Berufsfeuerwehren am Basselweg in Stellingen und in Rotherbaum gegenüber des Geomatikums. „Wir Freiwillige ergänzen die Hauptamtlichen“, sagt Moll. Im Zweifel geht es darum, wer am schnellsten am Einsatzort ist.

Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann

Dass in Eimsbüttel die Freiwillige Feuerwehr weniger bekannt ist und bei jungen Leuten mit Schule, Fußballverein, Computer oder dem Freunde-Treffen konkurriert, hat aber einen guten Nebenaspekt: Wer sich für die Feuerwehr entscheidet, handelt aus Überzeugung und bleibt meist auch als Erwachsener dabei. Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann. Da können Party und PC noch so sehr locken. So war es auch bei Moll.

Verantwortung für eine Gemeinschaft übernehmen, im klassischen Sinne „Gutes“ für die Gesellschaft leisten – all das sind in seinen Augen gewichtige Argumente für das Ehrenamt Feuerwehr.

Ein Beispiel für sinnstiftende Arbeit

Und einen praktischen Nutzen kann er auch ziehen: Tobias Moll hat nach seinem Master in BWL zum Thema „New Work“ und dem Sinn von Arbeit promoviert. Aktuell absolviert er ein Trainee-Programm für Führungskräfte im höheren Dienst der Stadt Hamburg.

Seine Arbeit als Feuerwehrmann ist für ihn das direkte Anschauungsbeispiel, wie sinnstiftend Arbeit sein kann: Wenn ein brennendes Haus gelöscht ist, und alle Bewohner den Flammen entkommen sind.

beenhere

Freiwillige Feuerwehren im Bezirk Eimsbüttel

Im Bezirk Eimsbüttel gibt es die Freiwilligen Feuerwehren Stellingen, Eidelstedt, Schnelsen, Niendorf, Lokstedt, Eimsbüttel und Pöseldorf. Die älteste Feuerwehr ist in Stellingen, sie wurde 1885 gegründet. Eidelstedt folgte 1887.

Alle Feuerwehren haben eine Jugendabteilung, die sich an Kinder im Alter von etwa 10 Jahren richtet. In Lokstedt gibt es außerdem eine Minifeuerwehr für Kinder ab dem Grundschulalter. Eine weitere Minifeuerwehr hat sich ganz aktuell in Stellingen gegründet.

Weitere Informationen gibt es unter www.feuerwehr-hamburg.de.

Tobias Moll ist unser Eimsbütteler des Monats Juni 2022. Die Eimsbütteler Nachrichten küren jeden Monat Menschen aus dem Viertel, die sich für ihren Stadtteil einsetzen und stellen sie hier vor.

Alle Eimsbüttelerinnen und Eimsbütteler im Überblick:

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