Barrierefreies Leben in Eimsbüttel
Umbauarbeiten an den U-Bahn Stationen und in öffentlichen Einrichtungen sollen Eimsbüttel barrierefrei machen. Denn noch gibt es an vielen Stellen Nachholbedarf.
Von Monika DzialasUm allen Bürgern den Zugang zu Einrichtungen des Alltags zu ermöglichen, muss auf Barrierefreiheit geachtet werden. Unüberwindbare Treppenstufen dürfen kein Grund dafür sein, dass Menschen mit Beeinträchtigungen einer Geh- oder Sehbehinderung nicht am öffentlichen Leben teilnehmen können. Auch Familien mit Kinderwagen oder ältere Menschen sind von unebenen Gehwegen, hohen Bordsteinkanten und fehlenden Fahrstühlen betroffen.
Umbau für mehr Barrierefreiheit
In der Hamburgischen Bauordnung sind die Anforderungen an barrierefreies Bauen festgeschrieben. Auch Bauprogramme für Wohngebäude, Kulturstätten, Cafés, Supermärkte und andere Einrichtungen des täglichen Bedarfs müssen sich daran orientieren. Zudem ist im Leitbild „Eimsbüttel 2040“ die Zugänglichkeit von Grünflächen und dem Straßenraum verankert.
Vonseiten der Behörden wird bei Umbauarbeiten auf das Kriterium der Barrierefreiheit geachtet. Dies äußert sich einerseits darin, dass im Bezirksamt Eimsbüttel neben behindertengerechten Zugängen und Fahrstühlen nun auch Türöffner installiert werden. Diese machen die Flure für gehbehinderte Menschen befahrbar. Darüber hinaus sollen die Aufzüge mit einem Sprachmodul als Orientierungshilfe ausgestattet werden.
Barrierefreie Osterstraße
Bei der Neugestaltung der Osterstraße wurde ebenfalls auf die Möglichkeit einer barrierefreien Fortbewegung geachtet. Hierfür wurden die Bürgersteige abgesenkt und um Leitelemente für sehbehinderte Menschen ergänzt. Des Weiteren sind die Grünanlagen des Bezirks barrierefrei begehbar. Dennoch müssen weitere Verbesserungen zum Beispiel an Spielplätzen vorgenommen werden.
Ausbau der U-Bahn Haltestellen
Doch auch beim Verlassen des Bezirks muss es möglich sein, sich ohne fremde Hilfe und mit eingeschränkter Mobilität bewegen zu können. Aus diesem Grund hat die Hochbahn begonnen, die Haltestellen der U-Bahnen barrierefrei auszubauen.
In diesem Jahr sollen die Arbeiten an den Stationen Hoheluftbrücke, Hagendeel und Joachim-Mähl-Straße fertiggestellt werden. Zu den Maßnahmen zählt zum einen der Bau von Aufzügen. Zum anderen sollen die Bahnsteige erhöht und Orientierungshilfen für Menschen mit einer Sehbehinderung geschaffen werden.
Nachholbedarf in Eimsbüttel
Der Verein Barrierefreies Hamburg e.V. hingegen stellt fest, dass im Stadtteil Eimsbüttel noch Nachholbedarf besteht. „Während die Hauptstraßen nahezu vollständig mit abgesenkten Bürgersteigen versehen sind, sieht es auf den Nebenstraßen häufig anders aus. Enge und oftmals zugeparkte Bürgersteige und viel Kopfsteinpflaster stellen hier große Hindernisse dar,“ so die Einschätzung von Hannes Welz, Mitglied des Vereins. Im Vergleich dazu befinden sich die Seitenstraßen und Fußwege in Harvestehude in einem besseren Zustand.
Welz sieht das Kopfsteinpflaster, dass nicht nur in Eimsbüttel das Straßenbild prägt, als besonderes Hindernis. Dem stellt er die Situation der HafenCity entgegen. In der Planung des neuen Stadtteils wurde die Barrierefreiheit als zentrales Merkmal berücksichtigt.
Datenbank klärt auf
Der gemeinnützige Verein spricht an, dass Treppenstufen, eine enge Bestuhlung und nicht ausreichende Beleuchtung in Cafés und Restaurants eine Belastung für ein eigenständiges Leben ohne fremde Hilfe darstellen. Die Organisation hat für Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität eine Datenbank erstellt. Diese gibt Aufschluss über den barrierefreien Zustand von Einrichtungen des täglichen Lebens.