Bundestagswahl 2017: Kandidatin Anna Gallina aus Eimsbüttel

Sie fordern, die Mietpreiserhöhung zu stoppen. Wie?

Es gibt ja bereits eine Mietpreisbremse. Das ist geltendes Recht. Natürlich kommt es auch ein bisschen darauf an, wie das ganze in der Umsetzung ist. Das wird man jetzt evaluieren. Die ersten Rückmeldungen sind ganz unterschiedlich. Ich halte es trotzdem für ein sinnvolles Instrument, wenn die Wohnungsanwärter wissen, was die Mieter davor gezahlt haben. Das andere sind Soziale Erhaltungsverordnungen. Das wirkt Luxussanierungen entgegen.  Eine Entspannung auf dem Markt hinzubekommen, ist nichts, was man ad hoc schaffen kann. Aber man kann vielleicht auch noch mal sagen, dass wir in Hamburg mehr Sozialwohnungen bauen, als elf andere Bundesländer zusammen.

Eine Entspannung der Mietsituation in Eimsbüttel – ist das in den nächsten fünf bis zehn Jahren realistisch?

Ich bin ja keine Immobilien-Expertin. Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass es zu einer Stagnation kommt. Eimsbüttel ist da besonders herausgefordert. Bei so wenigen verfügbaren Flächen sind die Preise entsprechend hoch. Wir von der Bürgerschaftsfraktion schauen auch, wie man außerhalb des geförderten Wohnungsbaues günstig bauen kann. Für alle, die normal verdienen und nicht bereit sind, 60 Prozent ihres Gehalts für die Miete auszugeben.

Warum ist Eimsbüttel – trotz ansteigenden Mietpreisen – beliebt?

Es bietet natürlich wahnsinnig viel: Grün und Wasser, interessante Menschen. Und es gibt ein gutes Miteinander. Wenn Sie sich zum Beispiel die Arbeit in der Lenzsiedlung angucken.

Mieter sollen besser geschützt werden

Der Senat prüft eine Soziale Erhaltungsverordnung für Eimsbüttel, Hoheluft-West und Stellingen-Süd. Damit will er angestammte und einkommensschwache Anwohner vor Verdrängung schützen.

Dabei glänzt der Bezirk mit Baustellen: A7, Kollaustraße…

Es ist anstrengend für die Leute, ganz klar. Und erfordert viel Flexibilität. Ich finde, wir müssen gerade für Fußgänger und Fahrradfahrer noch besser gucken, wie Baustellen koordiniert sind.

Eines Ihrer politischen Anliegen ist die Einführung eines Klimawohngeldes.

Es ist gar nicht so leicht für die Menschen, selbst Einfluss darauf zu nehmen, wie ihre Energie- und Klimabilanz ist. Da kann man über moderne Fördermöglichkeiten nachdenken. Es sollte nicht dein Problem sein, wenn du immer noch eine Nachtspeicherheizung hast.

Nun haben wir über viele politische Ziele und Potenzial für Nachbesserungen gesprochen. Blicken wir einmal in die Vergangenheit: Was war Ihr größter politischer Erfolg?

Ich habe als Elternvertreterin meinen Teil dazu beigetragen, dass wir eine Volksinitiative auf den Weg gebracht haben, die die gebührenfreie Kita in Hamburg fordert. Das ist für mich ein großer politischer Erfolg, weil einfach unglaublich viele Menschen in den Genuss davon kommen. Und vielleicht nicht mehr zuhause diskutieren müssen, ob sie Geld für einen Kitaplatz ausgeben. Und ich halte es auch frauenpolitisch für wichtig.

Im politischen Kontext finde ich, dass wir in der Bürgerschaft und ich als Fachsprecherin der Bezirke die Situation in den Kundenzentren deutlich verbessert haben. Das ist die Stelle, wo Politik, Verwaltung und Bürger zusammenkommen. Da ist es eine Frage des Respekts vor den Hamburgern, ein vernünftiges Angebot zu machen.

Mehr Informationen zu Anna Gallina findet ihr auf der Website der Bürgerschaftsfraktion Bündnis 90/Die Grünen: http://www.gruene-fraktion-hamburg.de/fraktion/abgeordnete/gallina