„Musik verbindet“: Chor der Ida-Ehre-Schule unterstützt Kinderhospiz
Ein Auftritt im Kinderhospiz hat die Chorkinder der Ida-Ehre-Schule so sehr bewegt, dass sie beschlossen, Spenden zu sammeln. Drei junge Sängerinnen erzählen von ihren Erfahrungen.
Von Lilly PalmbachSie treten in großen Konzertsälen wie der Elbphilharmonie oder der Laeiszhalle auf – und engagieren sich für wohltätige Zwecke. Gemeint sind die Mitglieder von Singin’ Ida, einem Schülerchor der Ida-Ehre-Schule. Zuletzt sangen sie für die Kinder im Kinderhospiz Sternenbrücke in Rissen.
Was die Schülerinnen bei diesem Auftritt besonders bewegt hat und wie sie die Einrichtung jetzt unterstützen.
Chorgesang im Kinderhospiz Sternenbrücke
Der Chor Singin‘ Ida unter der Leitung von Daniela Steigel, Mathias Johann und Sebastian Precht an der Ida-Ehre-Schule ist kein gewöhnlicher Schulchor. Vielmehr handelt es sich um ein Projekt, das Kinder und Jugendliche nicht nur auf Bühnenauftritte, sondern auch auf Wettbewerbe, Aufnahmen im Tonstudio und Fernsehauftritte vorbereitet. Seit September 2022 proben die Schülerinnen und Schüler dafür. Die Sechstklässlerinnen Hannah Ehlert, Nora Etzien und Marie Stolpe sind von Anfang an dabei.
Im Juni traten sie mit 30 bis 40 weiteren Chormitgliedern im Kinderhospiz Sternenbrücke auf. Dort erfuhren die Kinder und Jugendlichen, dass die Krankenkassen in den meisten Fällen nur 60 Prozent der Kosten für einen Hospizaufenthalt übernehmen. Sie beschlossen, Spenden zu sammeln. Beim Schulfest der Ida-Ehre-Schule im Sommer kamen mehr als 1.000 Euro durch verschiedene Einnahmen zusammen – und fünf gefüllte Spendendosen. Die Spendenübergabe fand am Montag im Rahmen eines weiteren Konzerts im Kinderhospiz statt.
Der Besuch hat die Chorkinder bewegt. „Es war ziemlich traurig, weil die Kinder dort sehr jung sind“, erzählt Marie. Gleichzeitig hätte der Auftritt viele Kinder zum Lächeln gebracht. „Es ist schön, Menschen glücklich machen zu können.“
„Singin‘ Ida“: Musik verbindet
Die drei Elf- und Zwölfjährigen sangen mit anderen Kindern von Singin’ Ida im Treppenhaus des Kinderhospizes. Von dort aus beobachteten sie, wie Kinder und Familien im ganzen Gebäude dem Chor lauschten. Auch die Kinder, die in ihren Zimmern blieben, konnten den Gesang hören – die Musik erfüllte das ganze Haus.
„Musik kann verbinden“, sagt Hannah. Während eines Liedes sah sie, wie mehrere Eltern ihre Kinder umarmten. Nora erzählt von einem Kind, das am Anfang laut schrie. Als sie anfingen zu singen, beruhigte es die Musik.
Das Kinderhospiz Sternenbrücke
Seit 2003 begleitet das Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg-Rissen lebensverkürzend erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, um ihnen einen würdevollen Weg bis zum Tod zu ermöglichen. Dabei unterstützt das Hospiz nicht nur in der letzten Lebensphase, sondern auch während des oft langen Krankheitsverlaufs im Rahmen der Entlastungspflege. Auch für die Angehörigen gibt es Angebote. Insgesamt bietet das Hospiz Platz für 12 Kinder und 40 Angehörige.
Das Kinderhospiz Sternenbrücke ist zu einem großen Teil durch Spenden finanziert. Es gibt einen jährlichen Spendenbedarf von 1,9 Millionen Euro.
Kinder helfen Kindern
Nach dem Auftritt besuchte die Hospizmitarbeiterin Christiane Schüddekopf die Ida-Ehre-Schule in Eimsbüttel, um den Chorkindern Fragen zum Kinderhospiz zu beantworten. Das Interesse sei groß gewesen. „Es ist etwas Besonderes, wenn sich Kinder für Kinder im Hospiz engagieren“, sagt Schüddekopf.
Chorleiterin Daniela Steigel und Schulleiterin Nicole Boutez freuen sich über das Interesse und das Engagement der Kinder. Im Schulalltag bleibe oft wenig Zeit für Themen wie die Arbeit im Kinderhospiz, sagt Steigel. Gerade deshalb sei es ihr wichtig, mit den Kindern darüber zu sprechen und ihnen die Werte dahinter zu vermitteln.
Besondere Beziehung zum Hospiz
Mit ihrem Auftritt haben Hannah, Marie, Nora und die anderen Chorkinder den Kindern im Hospiz ihre Musik und ihre Zeit geschenkt. „Man kann alles kaufen, aber das nicht.“
Für Boutez hat das Projekt mit dem Kinderhospiz Sternenbrücke eine besondere Bedeutung: Eine ehemalige Schülerin der Ida-Ehre-Schule sei als Kind schwer erkrankt und deshalb im Kinderhospiz gewesen. Sie konnte parallel weiter zur Schule gehen und ihr Abitur machen. Vor ihrem Tod habe sie noch einige Jahre studieren. Mit dem Auftritt des Chores schließt sich für Boutez ein Kreis.
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