Anwohner der Eichenstraße verzweifeln an nervigem Geräusch [UPDATE]
Seit einem Jahr erklingt in einem Innenhof hinter der Osterstraße mehrmals täglich ein hochfrequentes Geräusch. Die Nachbarschaft ist genervt und sucht nach der Lärmquelle.
Von Christiane TauerMal ist es leiser, mal ist es lauter. Aber immer geht es den Anwohnenden auf die Nerven. Seit mehr als einem Jahr rätselt die Nachbarschaft rund um den Innenhof zwischen Eichenstraße, Wiesenstraße und Osterstraße über ein seltsames Geräusch.
Es erklingt bis zu zwanzigmal am Tag für einige Minuten. Von den einen wird es als Heulton und von den anderen als gleichbleibendes „U“ beschrieben. Woher es kommt, konnte bisher niemand herausfinden.
Geräusch erklingt seit mehr als einem Jahr
Wilfried Bobles ist einer der betroffenen Anwohner. Wann er das Geräusch zum ersten Mal gehört hat, weiß er nicht mehr. „Es muss irgendwann Anfang des vergangenen Jahres gewesen sein.“ Seit mehr als 20 Jahren wohnt er in der Wiesenstraße, zuvor sei nie etwas gewesen.
Wie ein lang gezogenes „U“ nimmt er das Geräusch wahr. Auch nachts sei es zu hören. „Mein Nachbar, zwei Stockwerke unter mir, ist davon schon aufgewacht.“
Ist es eine Heizanlage oder die Güterbahn?
Anja Kohlhoff kommt es wie ein Tinnitus vor. Sie lebt seit 40 Jahren an der Eichenstraße und ist erst in diesem Jahr auf das Geräusch aufmerksam geworden. Seither rätselt sie über den Ursprung. „Vielleicht kommt es von ganz woanders und hallt im Innenhof nur wider?“ Sie hat unter anderem die S-Bahn oder Güterbahn in Verdacht.
Nachbarin Gerda Fellberg tippt eher auf eine Kühlanlage oder ein Heizsystem aus einem der Gastronomiebetriebe der Osterstraße. Was stimmt, ist bislang unklar. „Das Geräusch lässt sich einfach nicht lokalisieren.“
Unbekanntes Geräusch im Hinterhof
Sie lebt seit rund 40 Jahren an der Wiesenstraße und hat sich bereits vor einem Jahr an die Eimsbütteler Nachrichten gewandt, als sie das Geräusch erstmals bemerkt hat. In ihren Ohren ist es wie der „Ton, der erklingt, wenn man einen feuchten Finger über den Rand eines Glases zieht“. Auf der Tonleiter sei es das eingestrichene Dis, erklärt sie.
Bei einem Besuch der Eimsbütteler Nachrichten in Gerda Fellbergs Garten ist das Geräusch in der vergangenen Woche zu vernehmen. Mehrere Minuten ertönt ein gleichbleibendes, hochfrequentes „U“. Die Herkunft ist nicht zu ermitteln. Dann ist plötzlich Schluss und in der Hinterhofidylle ist nur noch Vogelgezwitscher zu hören.
Anwohner beschreiben Geräusch als „Heulton“
Beim Eimsbütteler Bezirksamt ist der Fall bekannt. Zwei Personen hätten sich im September und November des vergangenen Jahres bei dem für Lärmbelästigungen zuständigen Fachamt für Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt gemeldet, erklärt eine Sprecherin. Sie hätten von einem „sporadisch wiederkehrenden Heulton“ berichtet, der für maximal zwei Minuten über den ganzen Tag verteilt auftritt. „Danach ist noch ein dritter Beschwerdeführer bekannt geworden.“
Einer davon war Wilfried Bobles. Ihm sei vom Fachamt jedoch gesagt worden, man sei nicht so ausgestattet, um aktiv werden zu können.
Stadt hat keine Messgeräte zur Ermittlung von Lärmquellen
Dazu erklärt die Sprecherin des Bezirksamts: Das Problem sei die nicht zu identifizierende Geräuschquelle. Ohne die Quelle ergebe eine Schallpegelmessung keinen Sinn.
Und weder die Bezirke noch die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft besäßen Messgeräte zur Ermittlung von Lärmquellen.
Anwohner sollen sich wieder beim Fachamt melden
Was können die Anwohner nun tun? Die Sprecherin des Bezirksamts verweist darauf, dass eine Nachbarschaftsbefragung ein möglicher Weg wäre. Auch könnte man das Geräusch von einer anderen Stelle, beispielsweise vom Dach aus, beurteilen.
Sie rät den Anwohnern, die unter dem Geräusch leiden, sich dringend wieder mit dem Fachamt für Verbraucherschutz in Verbindung zu setzen.
UPDATE vom 01.06.2023, 9.15 Uhr: Nachdem der Artikel in den „Eimsbütteler Nachrichten“ erschienen ist, ist das Geräusch am vergangenen Freitag plötzlich verstummt. Die Anwohner haben zwar die Ursache nicht ermitteln können, sind aber sehr erleichtert. „Hoffentlich bleibt es so“, sagt Gerda Fellberg.
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