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Das Grenzhaus Hoheluft am Lokstedter Steindamm. Foto: bildarchiv-hamburg.com
Das Grenzhaus Hoheluft am Lokstedter Steindamm. Foto: bildarchiv-hamburg.com
Magazin #32

Verschwunden: Das Grenzhaus Hoheluft

Das Grenzhaus Hoheluft verschwand 1968 nach knapp 180 Jahren. Es wurde abgerissen und vergessen. Zumindest fast.

Von Vanessa Leitschuh

Das historische Gebäude stand zwischen Hoheluft­chaussee und Grandweg und erinnerte an die Zeit, als Hamburg dort an Dänemark und später an Preußen grenzte. 1789 erbaut, diente es als Zollhaus und blieb fast 100 Jahre unverändert.

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Bis es in den 1880er Jahren in eine Bierschwemme mit Schunkelgarten und Ballsaal umgebaut wurde. Eine beliebte Kneipe bei den Arbeitern, die sich hier die Zeit vertrieben, bevor sie in ihre engen Wohnungen zurückkehrten. Auch Vereine und Gruppen trafen sich im Grenzhaus, am Wochenende kamen Familien zum Picknick, Kinder fuhren auf dem Dampfkarussell und die preußischen Nachbarn freuten sich über die verlängerte Sperrstunde. Es war ein lebendiger Treffpunkt, an dem sich bis zu tausend Gäste versammelten, die im Sommer auch schon mal das reichhaltige Bierangebot leer tranken.

Grenzhaus: Vom Zollhaus zum Künstlertreff

Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das: Die Besucherströme blieben aus, die Stammgäste zogen bequemere Treffpunkte vor und man verbrachte mehr Zeit zu Hause vor dem Fernseher.

Wahrscheinlich wäre das Häuschen wie viele historische Gebäude in den 1960er Jahren leise verschwunden, hätte es nicht “Die Grenzhäusler” gegeben. Eine Künstlergruppe, die das heruntergekommene Gemäuer als Treff und Ausstellungsort nutzte. Entsprechend empört waren die Nachbarn, als der Abriss drohte. Doch das Engagement hatte keine Chance: Das Denkmalamt genehmigte den Abriss, das Grenzhaus wich einem Wohnhaus.

Grenzstein zurück an den ursprünglichen Platz?

Lediglich der Grenzstein bekam den Denkmalschutz. Der Stein hatte eine bewegte Vorgeschichte. Ursprünglich war er mal ein Holzpfahl, der so oft von Hamburg und Pinneberg hin und her versetzt worden sein soll, bis es den Pinnebergern reichte: 1789 ersetzten sie den Pfahl durch einen unverrückbaren Stein. Auf ihm steht noch heute: “HP C7 1789 No 10” – Herrschaft Pinneberg Christian, der Siebte 1798 Grenzstein Nummer 10.

Mit dem Abriss des Hauses und dem Ausbau der Hoheluft­chaussee kam der Grenzstein in eine kleine Grünanlage an der Troplowitzstraße. Nun hat die Bezirksversammlung einen Antrag gestellt: Könne der Stein nicht zurück an seinen historischen Platz? Das wird nun geprüft. Falls nicht, dann brauche das Grün aber mehr Denkmalcharakter, so die Antragsteller.


Sie gehörten einmal zu Eimsbüttel – bis sie aus dem Stadtbild verschwanden. Drei Orte und ihre Geschichte.


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