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Sarah Redmann (links) und Stella Gorges von der Kindergruppe Bollerwagen suchen dringend neue Räumlichkeiten.
Sarah Redmann (links) und Stella Gorges suchen neue Räumlichkeiten für die Kindergruppe „Bollerwagen“. Foto: Christiane Tauer
Kinderbetreuung

Kindergruppe „Bollerwagen“ sucht dringend ein neues Zuhause

Weil der Vermieter den Mietvertrag nach 40 Jahren gekündigt hat, muss die Kita am Eidelstedter Weg ausziehen. Warum jetzt das Aus drohen könnte.

Von Christiane Tauer

Während Kinder über den Flur toben, knarzen die Holzdielen. Die Wände sind weihnachtlich geschmückt und die Regale voller Bücher, Stofftiere und Spiele.

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Die drei großen Räume mit Küche und Bad am Eidelstedter Weg wirken wie eine Privatwohnung, in der Kinder einen Tag in familiärer Atmosphäre verbringen. Seit 40 Jahren ist hier die Kindergruppe Bollerwagen zu Hause. Doch damit ist bald Schluss – im Juli 2024 muss der Kinderladen ausziehen.

„Bollerwagen“ erhielt die Kündigung

Als im Sommer plötzlich die Kündigung des Mietvertrags eintraf, hatte Erzieherin Stella Gorges einen Tag zuvor ihre neue Stelle bei der Kindergruppe zugesagt. Ein langjähriger Erzieher war in Rente gegangen und Erzieherin Sarah Redmann brauchte dringend eine neue Kollegin.

Stella blieb trotz des drohenden Auszugs bei ihrer Zusage – so gut hat es ihr im Bollerwagen gefallen. „Ich wollte das Risiko tragen“, sagt sie. „Das Wir-Gefühl hier ist einzigartig.“

Keine neuen Kinder mehr aufgenommen

Über die Gründe für die Kündigung des Mietvertrags nach rund 40 Jahren rätseln die beiden Erzieherinnen bis heute. Ihr Vermieter habe ihnen keine genannt, sagt Sarah. Nur eines weiß sie: „Es wäre unheimlich schade, wenn es den Bollerwagen wegen des Umzugs nicht mehr geben würde.“

Hintergrund ist, dass die Kindergruppe seit der Kündigung keine neuen Kinder mehr aufnimmt. Zu ungewiss ist die Existenz der gesamten Einrichtung. Eigentlich können 16 Kinder in den Räumlichkeiten Platz finden.

Jetzt sind es nur acht – wodurch der Bollerwagen in eine Art Teufelskreis geraten ist. Denn nun fehlen Einnahmen, die unter anderem für den Umzug und mögliche Umbau- und Renovierungsarbeiten benötigt werden würden.

„Bollerwagen“ will in der Nähe bleiben

Die beiden Erzieherinnen haben über die Spendenplattform „Betterplace“ einen Aufruf gestartet, um Geld zu sammeln. Sie berichten dort zwar von Räumlichkeiten, die ihnen angeboten wurden und die sie renovieren müssten. „Aber der Umbau wäre ziemlich teuer“, sagt Stella.

Die beiden hoffen deshalb auf eine andere Option, im Idealfall in der Nähe des bisherigen Standorts an der Ecke Eidelstedter Weg/Hellkamp. Denn dort wohnen die Familien der Kinder, die in den Bollerwagen gehen. Und dort liegt der Kleingarten, den die Einrichtung regelmäßig für Ausflüge ins Grüne nutzt.

Bis März braucht die Kita Klarheit

Dank eines Aufschubs kann der Kinderladen bis zum 31. Juli 2024 in seinen Räumen bleiben – ursprünglich war der Auszug für Ende September dieses Jahres vorgesehen. 

„Bis Ende März des kommenden Jahres brauchen wir Klarheit, wie es weitergeht“, sagt Sarah. Das gilt sowohl für sie als Erzieherinnen als auch für die Eltern, die sich in dem in den 70er Jahren gegründeten Kinderladen traditionell stark engagieren – drei Elternteile sind im Vorstand vertreten.

Im Austausch mit der Kindervilla Fruchtallee

Der Bollerwagen befindet sich übrigens im Austausch mit der Kindervilla Fruchtallee, die ebenfalls ein neues Zuhause sucht. Sogar das Auszugsdatum ist mit Ende Juli 2024 dasselbe. In Konkurrenz zueinander stehen die Einrichtungen nicht, denn die Kindervilla verfügt über 40 bis 50 Kitaplätze und braucht entsprechend mehr Platz.

Die Kindergruppe Bollerwagen benötigt Räumlichkeiten zwischen 75 und 100 Quadratmeter. Wer weiterhelfen kann, erreicht die Einrichtung unter info@bollerwagen.org.


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