Klimaschutz: Eimsbüttel blickt in grüne Zukunft
Gute Vorsätze fürs neue Jahr: Eimsbüttel ernennt den Klimaschutz zur zentralen Aufgabe. Im Fokus steht unter anderem das Industriegebiet Schnackenburgallee.
Von Julia HaasDer Bezirk Eimsbüttel stellt sich den Herausforderungen des Klimawandels: Im Sommer 2020 hat das Bezirksamt ein Klimaschutzmanagement eingerichtet. Nun soll ein Klimafahrplan für den Bezirk folgen. Eimsbüttel könnte damit zum Vorreiter werden.
Kinder und Jugendliche zu Klimaschutz bewegen
Klimaschutz muss das ganze Leben durchdringen, meint Bezirksamtsleiter Kay Gätgens. In Eimsbüttel soll das ein integriertes Klimaschutzkonzept erreichen. Dafür werden alle bisherigen, aktuellen und künftigen Umweltprojekte zusammengeführt. Das Ziel: ein Leitfaden für alle Klimaschutzaktivitäten im gesamten Bezirk.
Nach Angaben des Bezirksamts befindet sich das Konzept noch in der Erstellung. Anhand der gegenwärtigen Energie- und Treibhausgas-Bilanz sollen Maßnahmen für den bezirklichen Klimaschutz abgeleitet werden. Gleichzeitig möchte die Behörde alle Eimsbütteler zu einem klimafreundlichen Handeln bewegen – insbesondere Kinder und Jugendliche.
Bezirksversammlung entscheidet über Klimafahrplan
Eimsbüttel könnte damit zum Vorreiter werden. Der hamburgweite Klimaplan sieht vor, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren. Alle Bezirke sind dazu aufgefordert, den Klimaschutz im bezirklichen Handeln zu verankern – mithilfe eines Klimaschutzmanagements und Klimaschutzkonzeptes.
Im Juli 2021 will der Bezirk Eimsbüttel sein Konzept vorweisen können. Sofern die Bezirksversammlung den entwickelten Strategien zustimmt, werden die Maßnahmen ab April 2022 über drei Jahre hinweg umgesetzt werden. Das geht aus einer Präsentation des Fachamts für Stadt- und Landschaftsplanung hervor.
Stadtteile machen Klimaschutz vor
Als richtungsweisend gilt in Eimsbüttel das nachhaltige Entwicklungskonzept Schnackenburgallee. Nach dem Hafen und Billbrook ist der Unternehmensstandort das drittgrößte Gewerbe- und Industriegebiet Hamburgs. In Zusammenarbeit mit dem Bezirk Altona will Eimsbüttel das 250 Hektar große Gebiet für die Zukunft rüsten. Wichtige Handlungsfelder sind dabei die effiziente Nutzung von Ressourcen – zum Beispiel durch erneuerbare Energien – sowie eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität.
Vorbildcharakter für den bezirksweiten Klimaschutz genießt auch das dreijährige Projekt „Klimafreundliches Lokstedt“. Im Zuge von öffentlichen Veranstaltungen und Haushaltsbefragungen wurde im Stadteil von 2016 bis 2019 untersucht, wie sich Klimaschutz mit der Stadtteilentwicklung und dem Leben und Wohnen im Lokstedt vereinen lässt. Für die Aktion zeichnete das europaweite Klimaschutzprojekt Multiply das Bezirksamt als Vorreiterkommune aus.
Den einzelnen Stadtteilprojekten folgt nun ein bezirksweiter Klimafahrplan.