Tschentscher beim Bürgergespräch in Eimsbüttel
Gestern Abend kam Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher in das Lindner-Park Hotel und stellte sich während einer Bürgersprechstunde den Fragen der Eimsbütteler.
Von Robin EberhardtRund 100 Eimsbütteler Bürger fanden sich gestern Abend im Lindner-Park Hotel ein, um Hamburgs Bürgermeister zu aktuellen Themen zu befragen.
Hamburg muss attraktiv bleiben
Zu Beginn der Veranstaltung stellte Tschentscher in einer kurzen Ansprache heraus, dass Hamburg weiterhin eine attraktive Stadt bleiben soll. Dafür müssten verschieden Probleme angegangen werden, wie zum Beispiel günstigen Wohnraum zu schaffen und den öffentlichen Nahverkehr auszubauen.
Er betonte, dass es besonders wichtig sei, dass sich auch zukünftig Geringverdiener die Mieten in der Stadt leisten könnten und verwies auf die steigende Zahl der Baugenehmigungen, die die Stadt seit 2011 erteilte. Das hätte auch dazu geführt, dass die Mieten in Hamburg nicht so stark angestiegen seien als in anderen Deutschen Metropolen wie Berlin oder München.
Tschentscher will Ideen mitnehmen
Zudem würde der Ausbau des Nahverkehrs und speziell des U-Bahnnetzes zur Attraktivität der Stadt beitragen. „Es muss Freude machen mit der Bahn zu fahren“, erklärte Tschentscher und wies auf sein gestern veröffentlichtes Programm zum Ausbau des HVVs hin.
„Ich werde nicht jedes Problem, das heute angesprochen wird, lösen können“, sagte er zur Einleitung der Fragestunde und betonte, dass er auch da sei, um Ideen mitzunehmen.
Fragen zu Eimsbüttel und auch städtischen Themen
Die Fragen der Anwesenden drehten sich sowohl um Eimsbütteler Themen, wie zum Beispiel die Nachverdichtung in Eidelstedt als auch um städtische Themen wie der Vermüllung, dem Kohlekraftwerk in Moorburg und dem Hafenausbau.
Geduldig antworte der Bürgermeister auf die Fragen und zeigte auf, in wie weit die Stadt sich um Probleme kümmert. So seien rund 450 neue Mitarbeiter bei der Stadtreinigung eingestellt worden, die gegen die Vermüllung vorgehen sollen. „Da ist aber auch der Bürgersinn jedes einzelnen wichtig“, so Tschentscher und man müsse sich auch für die Stadt verantwortlich fühlen.
Diebsteich bewegt die Bürger
Größeren Redebedarf gab es zum Bau des neuen Fernbahnhofs Diebsteich. „Die Entscheidung den Fernbahnhof zu verlegen, hat die Deutsche Bahn getroffen und die Stadt Hamburg hatte keinen Einfluss darauf“, erläuterte der Politiker. „Rechtlich und praktisch kann die Entscheidung nicht mehr rückgängig gemacht werden.“
Der SPD-Mann betonte aber, dass die Stadt die Möglichkeit nutzt, die Entscheidung der Bahn zu verbessern und dass bald ein schöner neuer Stadtteil entstehen würde. Außerdem versprach er, dass er weitere Fragen schriftlich beantworten würde.
Radfahrer bewegte die Gemüter
Ein weiterer wichtiger Punkt an dem Abend waren Radfahrer, wobei es sowohl um den Ausbau der Velorouten ging als auch um das Verhalten und die Sicherheit der Radfahrer im Verkehr.
„Die Stadt baut jedes Jahr rund 30 bis 40 Kilometer neue Radwege„, entgegnete er dem Vorwurf, dass Hamburg sich nicht an das selbst vorgegebene Ziel einer fahrradfreundlichen Stadt halten würde.
Bessere Verkehrserziehung
Zur Sicherheit der Radfahrer verwies er auf den Hamburger Antrag im Bundestag zur Einführung des Abbiegeassistenten. Er appellierte auch an die Fahrradfahrer sich an die Regeln zu halten. Einen Fahrradführerschein sowie Nummernschilder für Räder lehnte er ab.
„Man muss die Kosten und den Aufwand abwägen.“ Außerdem sehe er keine Mehrheit in der Bevölkerung für diese Maßnahme. Tschentscher setzt auf bessere Verkehrserziehung und stärkere Polizeikontrollen.