Weißes Dinner 2018 fällt aus
Das „Weiße Dinner“ in Eimsbüttel wird dieses Jahr ausfallen. Schuld daran ist das unvorhersehbare Wetter und damit verbundene Kosten, die der Osterstraßen e.V. nicht mehr tragen will.
Von Monika DzialasNachdem das Hamburger Schietwetter Eimsbüttels „Weißes Dinner“ rund um die Apostelkirche im vergangenen Jahr die Laune verhagelt hat, fällt es in diesem Jahr ganz aus. Dies wurde bei der Befragung der Mitglieder des verantwortlichen Vereins Osterstraße e.V. beschlossen. Zudem fehle es an freiwilligen Helfern und das Risiko schlechten Wetters sei zu hoch.
Wetterlage zu riskant
Trotz großer Nachfrage kann die jährlich stattfindende Dinnerparty in Weiß diesmal nicht stattfinden, da einerseits die Mitglieder des zuständigen Osterstraßen e.V. bei einer Befragung beschlossen, die Gestaltung anderer Feste und Märkte in Eimsbüttel dem „Weißen Dinner“ vorzuziehen. Andererseits haben sich „nicht so viele Freiwillige für die Organisation gemeldet und der Vorbereitungsaufwand ist zu groß“, berichtet die Quartiersmanagerin des Vereins Arlette Andrae.
Darüber hinaus sei für den Osterstraßen e.V. als Organisator das unvorhersehbare Wetter zu riskant: „Ohne Petrus im Team kann das Weiße Dinner nicht stattfinden“, so Andrae. Da das gemeinschaftliche Dinieren durch die Spenden der Anwesenden finanziert wird, ist es nicht haltbar, wenn nur wenige teilnehmen. Im Vorjahr musste der Verein die Gelder für die notwendigen Vorbereitungen übernehmen.
Französisches Flair in Eimsbüttel
Das 2010 erstmalig in der Eimsbütteler Schopstraße stattgefundene „Weiße Dinner“ ist ein Ableger des französischen „Dîner en blanc“. Angefangen hat dieses 1988 als spontan vergrößerte Gartenparty von Francois Pasquier in Paris und wurde in den folgenden Jahren immer bekannter, sodass es schließlich im Innenhof des Louvre und anderen zentralen Orten der französischen Hauptstadt mit einer wachsenden Teilnehmerzahl zelebriert wurde.
Der Ort wird erst eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn preisgegeben. Dabei kann jeder teilnehmen und muss einen Tisch, Stühle, weiße Stofftischdecken, stilvolles Geschirr, ein dreigängiges Menü mit passenden Getränken und natürlich Menschen, mit denen der Moment geteilt werden soll, mitbringen.
Von Paris nach Eimsbüttel
Inzwischen findet das Konzept des „Dîner en blanc“ weltweit in zahlreichen Metropolen Anklang und wurde 2008 in Deutschland zum ersten Mal in Hannover ausgerichtet.
Das Hamburger Riesenpicknick wurde in den vergangenen Jahren an unterschiedlichen Standorten veranstaltet. Nach den Anfangsjahren in Eimsbüttel wurde es 2012 auf der Michelwiese durchgeführt. Doch „es war so schön, dass wir es nach Eimsbüttel zurückgeholt haben“, erzählt Andrae. Ende August 2014 war es dann soweit und der Stellinger Weg verwandelte sich in eine weiße Dinnerlandschaft.
Die Eimsbütteler müssen aber nicht ganz auf das „Weiße Dinner“ verzichten. Auch in anderen Stadtteilen wird gemeinsam unter freiem Himmel geschlemmt.
Für das kommende Jahr sehe es, laut Andrae, jedoch wieder besser aus, da sich der neu gegründete Stadtteilverein Eimsbüttel um die Ausrichtung kümmern könnte.