1. Mai-Demo: Polizist verletzt Demonstranten schwer
Ein Polizist hat am 1. Mai am Bahnhof Schlump einen Demonstranten zu Boden gestoßen und schwer verletzt. Ein Video dokumentiert den Vorfall.
Von Christiane TauerNach dem Ende der Demonstration am 1. Mai an der U-Bahn-Station Hagenbecks Tierpark ist es am Montagabend zu einem Vorfall auf der Schäferkampsallee vor der U-Bahn-Station Schlump gekommen.
Ein Polizist der Hamburger Polizei hat einen Demonstranten zu Boden gestoßen und dabei so schwer verletzt, dass der Mann auf der Straße liegen blieb. Rettungskräfte sollen ihn laut Medienberichten ins Krankenhaus gebracht haben.
Polizeigewalt bei 1. Mai-Demo
Den Eimsbütteler Nachrichten liegt ein Video von HamburgNews vor, das die Szenen am Schlump am 1. Mai zeigt. Der Demonstrant läuft zunächst rückwärts auf der Straße und hält dabei einen Regenschirm in der Hand. Um ihn herum herrscht ein Getümmel aus Demonstrierenden und Polizei.
Von links rennt dann ein Polizist auf ihn zu. Mit Wucht stößt der Polizist den Demonstranten zu Boden.
Rettungskräfte versorgen verletzten Demonstranten
Es folgt ein Schnitt, dann eine weitere Szene. Der Demonstrant liegt am Boden und wird von anderen Demonstranten umringt. Polizisten stehen in einiger Entfernung daneben.
Erneut ein Schnitt. In der nächsten Szene sind Rettungskräfte der Polizei zu sehen. Eine Notärztin wird von Polizisten zu dem Verletzten geführt. Ein Polizist sagt: „Liegt auf der Fahrbahn.“ Die folgenden Szenen zeigen, wie der Mann versorgt wird.
Ermittlungen wegen Verdachts auf Körperverletzung
Auf Twitter teilte die Polizei am Montagabend um kurz nach 21 Uhr die Information zu dem Vorfall. „Uns wurde inzwischen ein Video bekannt, das ein Einschreiten von Polizeikräften am Bahnhof Schlump zeigt. Ein Mann erlitt dabei schwere Verletzungen. Das Dezernat Interne Ermittlungen wurde umgehend informiert.“
Auf Nachfrage der Eimsbütteler Nachrichten erklärt Tim Spießberger von der Pressestelle der Innenbehörde, dass das Dezernat Interne Ermittlungen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt gegen einen Bediensteten der Polizei Hamburg führe. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könne man keine weiteren Angaben machen.
Wer hat den Notarzt gerufen?
Auch die Pressestelle der Polizei hält sich bedeckt. Eine Antwort gibt es weder auf die Frage, ob es vor dem Vorfall eine besondere Aktion gab, noch, wer den Notarzt gerufen hat. „Uns liegen hierzu keine weiteren Erkenntnisse vor“, teilte Sprecher Florian Abbenseth mit.
Der Vorfall ereignete sich am Rande der Demonstration „Das System ist die Krise – Anarchismus in die Offensive“. Von der U-Bahn-Station Hagenbecks Tierpark aus wollten sich bis zu 1.000 Teilnehmende in Richtung Theodor-Heuss-Platz am Bahnhof Dammtor bewegen.
1. Mai: Schwarzer Block aus 200 Vermummten
Eigentlich sollte die Demonstration am 1. Mai um 16 Uhr starten. An der Spitze des Aufzugs habe sich aber ein weitgehend vermummter schwarzer Block von etwa 200 Personen formiert, teilt die Polizei in einer Pressemitteilung mit. Trotz mehrfacher Aufforderung hätten sie die Vermummung nicht abgelegt. Daraufhin verzögerte sich der Start immer weiter.
Zudem sollen Transparente mit strafrechtlicher Relevanz zu sehen gewesen sein. Diese wurden auf Anweisung der Polizei entfernt.
Demonstranten wollten in die Schanze fahren
Der schwarze Block habe zwar versucht, sich in Bewegung zu setzen – die Polizei verhinderte das aber. Zu Festnahmen kam es dabei nicht. Letztlich soll der Versammlungsleiter der Demonstration laut Polizei entschieden haben, die Veranstaltung als stationäre Versammlung zu beenden.
Wie mehrere Medien berichten, sollen die Teilnehmenden in Polizeibegleitung zur U2 geströmt sein, um in die Schanze zu gelangen. Am Bahnhof Schlump ereignete sich dann der Vorfall zwischen Polizist und Demonstrant.
Am 1. Mai gab es mehrere Demos in Hamburg. In Harvestehude forderten Demonstrierende zur Umverteilung auf.
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