
Mai-Demo durch Harvestehude: „Wer hat, der gibt“
Am 1. Mai sind rund 2.700 Demonstranten durch Eppendorf und Harvestehude gelaufen. Unter dem Motto „Klassensturz statt Kassensturz“ forderte ein linkes Bündnis zur Umverteilung auf.
Von Valentin Hillinger„Wer hat, der gibt. Wer nicht gibt, wird enteignet!“ Mit diesem Sprechchor zogen am 1. Mai rund 2.700 Demonstranten durch Eppendorf und Harvestehude. Ihre Forderung: eine gerechte Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Organisiert wurde die Demonstration von dem linken Bündnis „Wer hat, der gibt“.
Demo gestoppt
Der Demozug startete um 13 Uhr am Eppendorfer Baum. Die Route führte am Klosterstern vorbei, über den Mittelweg durch Harvestehude und Pöseldorf bis zum Bahnhof Dammtor, wo die Demo gegen 16 Uhr endete. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Gegen 14:40 Uhr stoppte die Polizei im Bereich Mittelweg/Milchstraße Teile des Demozugs. Grund waren nach Polizeiangaben Verstöße gegen das Vermummungsverbot. Einige der Demonstrantinnen und Demonstranten hatten ihr Gesicht verdeckt. Die Polizei verhandelte daraufhin mit der Versammlungsleiterin, wie ein Polizeisprecher bestätigte.
Corona-Masken als Vermummung?
Gemäß Versammlungsgesetz gilt das „Anlegen einer Aufmachung, die dazu geeignet und den Umständen nach darauf gerichtet ist, die Feststellung der Identität zu verhindern“ in Hamburg als Straftat, so die Polizei.
Die Demonstranten wechselten nach einiger Zeit die Vermummung gegen Corona-Schutzmasken aus, was die Polizei weiterhin als Verstoß bewertete. Nachdem die Teilnehmenden die Masken abgenommen haben, durfte der Demozug gegen 15:35 Uhr weiterlaufen. Festnahmen gab es keine.
Teil des Demo-Bündnisses „Wer hat, der gibt“ waren unter anderem die Grüne Jugend, Die Linke und verschiedene linke Gruppierungen wie Hamburg Enteignet, Fridays For Future und die Interventionistische Linke.
Weitere Demos in Hamburg
Die Versammlung in Harvestehude war nicht die einzige Demo am 1. Mai in Hamburg. Neben verschiedenen Aktionen in der Innenstadt gab es auch im Bezirk Eimsbüttel an der U-Bahn Hagenbecks Tierpark eine Demonstration.
Insgesamt waren am 1. Mai 1.500 Polizisten im Einsatz. Unterstützung für die Einsatzkräfte kam aus Schleswig-Holstein, Bremen und von der Bundespolizei, so ein Sprecher der Polizei.
Ein Polizist hat am Bahnhof Schlump einen Demonstranten zu Boden gestoßen und schwer verletzt. Ein Video dokumentiert den Vorfall.
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