
Auftakt für Radentscheid Hamburg
Am Mittwochmorgen versammelten sich die Mitglieder der Bürgerinitiative „Radentscheid Hamburg“ auf der Bogenstraße, um ihren Schützlingen einen sicheren Fahrradweg zu ebnen. Auf die Auftakt-Veranstaltung folgen weitere Aktionen.
Von Monika DzialasAm frühen Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen den neuen Tag erleuchten, begeben sich viele Kinder und Jugendliche auf den Weg zur Schule. Dabei gehen sie zu Fuß, werden gefahren oder nehmen das Fahrrad. Doch bei letzterer Option verabschieden viele Eltern ihre Kinder mit einem mulmigen Gefühl, da sie sich um die Sicherheit ihres Nachwuchses auf den Fahrradwegen sorgen.
Sicherer Weg zur Schule
Um diesem Gefühl Ausdruck zu verleihen, veranstaltete die Bürgerinitiative „Radentscheid Hamburg“ am Mittwochmorgen eine einstündige Demonstration auf der Bogenstraße. Die rund 30 Beteiligten stellten sich zwischen der Ida-Ehre-Stadtteilschule und dem Helene-Lange-Gymnasium als „People Protected Bike Lane“ auf die Markierung der Fahrradspur, um somit einen Schutz dieser zu symbolisieren.
Vorbeigehende Eltern, die ihre Kinder auf dem Schulweg begleiteten, begrüßten das Engagement und finden es „genau richtig so“.
Fahrradfreundliche Gesetze
Die im Mai vergangenen Jahres gegründete Hamburger Bürgerinitiative gehört zum Trägerverein „Changing Cities e.V.“. Dieser konnte mit dem Projekt „Volksentscheid Fahrrad“ in Berlin ein Gesetz zum Ausbau der Infrastruktur zugunsten der Fahrradfahrer erreichen.
Objektiv und subjektiv geschützt
Das Anliegen der Initiativen ist sowohl eine objektive wie auch subjektive Sicherheit der Fahrradfahrer. Einerseits setzen sich die Aktivisten für eine physische Abtrennung nach dänischem und niederländischem Vorbild ein. Schutzstreifen seien zwar erst einmal wichtig, aber besser wären für sie eine eigens für Radfahrer ausgelegte Fahrradstraße.
Wichtig ist den Unterstützern jedoch auch das Sicherheitsgefühl der Radwegnutzer. Der Sprecher der Initiative Philipp Bitting spricht damit vor allem Kinder und ältere Menschen an, die sich durch die weiß markierte Abtrennungslinie nicht ausreichend geschützt fühlen und somit eher das Fahrrad stehen lassen, um auf andere Verkehrsmittel zurückzugreifen.
Regelmäßige Aktionen
Die Aktion in der Bogenstraße war „die Erste, aber nicht die Letzte“, berichtet Bitting. Für ihn war dieses erste Zeichen in Hamburg ein „guter Auftakt und ein gutes Signal“. Es sollen monatlich weitere Aktionen folgen. Bereits am 28. März ist in der Max-Brauer-Allee vor dem Gymnasium Allee die nächste Demonstration geplant.
„Kidical Mass“ kommt nach Hamburg
Für Anfang Juni plant der „Radentscheid Hamburg“ eine „Kidical Mass“. Zu diesem an die Critical Mass angelehnten Format sind Kindern mit ihren Eltern eingeladen.
Gemeinsam werden sich die Veranstalter und alle Interessierten an einem Sonntag Nachmittag zu einer Fahrradtour von der Alster bis zum Stadtpark machen. Damit wollen sie die Aufmerksamkeit auf eine größere Rücksichtnahme für Fahrradfahrer und eine für sie nötige veränderte fahrradfreundliche Infrastruktur lenken.