
Till Steffen gewinnt Direktmandat – Scholz-Vertrauter geht leer aus
Für Eimsbüttel zieht erneut der Grünen-Politiker Till Steffen in den Bundestag. Wie die anderen Direktkandidaten bei der Wahl abschnitten.
Von Julia HaasZum zweiten Mal in Folge gewinnt der Grünen-Politiker Till Steffen das Direktmandat für Eimsbüttel. Er erhielt 27,8 Prozent der Erststimmen. Knapp dahinter liegt Wolfgang Schmidt (SPD) mit 26 Prozent. Der aktuelle Kanzleramtschef wird auch über die Landesliste nicht in den Bundestag ziehen.
Till Steffen: Leichter Rückgang bei der Erststimme
„Was für ein großartiges Ergebnis“, heißt es von Till Steffen am Morgen nach der Wahl in einer Pressemitteilung der Grünen Eimsbüttel. Er freue sich, Eimsbüttel und all seine Stadtteile die nächsten vier Jahre erneut im Bundestag vertreten zu dürfen. Man werde ihn auch weiterhin bei Veranstaltungen, Bürgersprechstunden und an belebten Orten in Eimsbüttel antreffen können. „Die Hälfte meiner politischen Arbeit findet vor Ort in meinem Wahlkreis statt”, sagt er.
Steffen gewann bereits 2021 das Direktmandat für Eimsbüttel. Damals erhielt er knapp 30 Prozent der Erststimmen.
In Altona ging das Direktmandat ebenfalls an eine Politikerin der Grünen. In drei Wahlkreisen (Mitte, Wandsbek und Bergedorf-Harburg) ziehen SPD-Politiker mit einem Direktmandat in den Bundestag ein. Nur in Hamburg-Nord konnte sich mit Christoph Ploß ein CDU-Politiker durchsetzen.
Scholz-Vertrauter verpasst erstes Bundestagsmandat
Nicht in den Bundestag einziehen wird der Eimsbütteler Direktkandidat Wolfgang Schmidt. Der SPD-Politiker, aktueller Kanzleramtschef und enger Vertrauter von Olaf Scholz, bewarb sich erstmals um ein Bundestagsmandat.
„Wir haben es in Eimsbüttel leider nicht geschafft“, schrieb Schmidt in der Nacht auf Montag auf Instagram. Ein kleiner Trost mit Blick auf die vorläufigen Zahlen sei: Bei den Erststimmen habe die SPD in Eimsbüttel weniger verloren als im Schnitt in Hamburg. Im Vergleich zu 2021 sank das Erststimmenergebnis in Eimsbüttel um 3,6 Prozentpunkte. Hamburgweit gab es bei der Erststimme ein Minus von 5,3 Prozentpunkten.
„Wir sind in Eimsbüttel wieder auf einem guten Weg“
Im bundesweiten Gesamtergebnis schafft es die CDU/CSU mit 28,6 Prozent der Zweitstimmen an die Spitze. In Eimsbüttel sicherte sich die CDU 20,2 Prozent der Zweitstimmen. Das entspricht verglichen mit 2021 einem Plus von 5,3 Prozentpunkten. Das Ergebnis für Direktkandidat Roland Heintze fiel mit 20,9 Prozent der Erststimmen ähnlich aus. Für einen Platz im Bundestag reichte das jedoch nicht.
Auf Anfrage erklärte Roland Heintze, sich über die hohe Wahlbeteiligung und den deutlichen Zuwachs bei den Erst- und Zweitstimmen für die CDU zu freuen. „Wir sind in Eimsbüttel wieder auf einem guten Weg. Das müssen wir kommenden Sonntag auch bei den Bürgerschaftswahlen erreichen.“
Großer Zuspruch für die Linke
Mit Blick auf die Erststimme verzeichnet Nikolai Drews von der Linken den größten Stimmenzuwachs. Er erhielt 14,5 Prozent der Stimmen und damit 5,5 Prozentpunkte mehr als seine Vorgängerin vor vier Jahren. Auch wenn das nicht für den Einzug in den Bundestag ausreicht, freue sich Drews über das Ergebnis und das Vertrauen der vielen Eimsbüttelerinnen und Eimsbütteler.
„Wir lagen richtig damit, mit den Menschen auf der Straße und an den Haustüren ins Gespräch zu kommen und bei den Themen zu bleiben, die sie beschäftigen“, sagte er. Vor allem das Thema Wohnen habe für Eimsbüttel eine herausragende Bedeutung. „Wir werden weiterhin für einen bundesweiten Mietendeckel und gegen das Profitstreben beim Wohnen kämpfen.“
Mit Blick auf die bundesweiten Ergebnisse ergänzt er: „Nach den Wahlen wird es eine Herausforderung werden, die Linke insgesamt gestärkt aufzustellen. Das wird auch nötig sein, um in den kommenden, voraussichtlich harten Zeiten eine starke und geeinte Stimme für eine solidarische Welt ohne Ausbeutung von Mensch, Gesellschaft und Umwelt zu haben.“
AfD-Politiker zieht in Bundestag
Alexander Wolf von der AfD gewann 7,7 Prozent der Erststimmen in Eimsbüttel. Er zieht über die Landesliste in den Bundestag ein.
Ria Schröder und die FDP scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Partei wird im nächsten Bundestag nicht vertreten sein.
Anmerkung der Redaktion: Die Bundeswahlleiterin hat am 24. Februar 2025 um 04:10 Uhr das vorläufige Ergebnis der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag am 23. Februar 2025 bekannt gegeben. Dieser Artikel bezieht sich auf diese Informationen.
Mehr Infos zu den Ergebnissen der Bundestagswahl im Wahlkreis Eimsbüttel gibt es hier:
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