Beim Spielhaus: Ein Garten für die Nachbarschaft
Während Kinder im Spielhaus Eimsbütteler Marktplatz toben, wachsen im Sommer nebenan Tomaten und Gurken. Über einen Garten für die Nachbarschaft.
Von Julia HaasIn der Großstadt gärtnern? Viele würden das gerne, können aber nicht. Weil Balkon oder Terrasse fehlen, oder die Wartelisten für einen Kleingarten scheinbar niemals enden.
Warum also nicht Flächen nutzen, auf denen das Unkraut mitten in der Stadt wuchert? Das dachten sich Besucherinnen und Nachbarn des Spielhauses am Eimsbütteler Marktplatz. Im Frühjahr und Sommer wachsen dort jetzt Tomaten, Gurken, Mangold, Karotten, Bohnen und Kräuter.
Garten unabhängig von Spielhaus
Als Karsten Kalkowski vor fünf Jahren die Leitung des Spielhauses am Eimsbütteler Marktplatz übernahm, sprach ihn eine Nachbarin auf die brachliegende Fläche neben dem Gebäude an. Ihre Idee: einen Nachbarschaftsgarten daraus machen.
Das Vorhaben kam an. Neben Kalkowski beteiligen sich inzwischen Nachbarn und Eltern, deren Kinder das Spielhaus besuchen, an der Aktion. Sie säen, gießen und ernten. Manchmal gemeinsam, manchmal jeder für sich.
Ein Garten, viele Hände
Jedes Mitglied der fünfköpfigen Gartengruppe besitzt einen Schlüssel für das eingezäunte Gartenstück. Sobald das Tor offen steht, kann jeder reinkommen. „Manche Kinder wollen erst nach Hause, nachdem sie eine Tomate geerntet haben“, erzählt Kalkowski. Er freut sich, den Kindern zu zeigen, was in Eimsbüttel wachsen kann.
Für alle anderen bietet der Garten die Möglichkeit, unabhängig vom eigenen Balkon oder Vorwissen zu gärtnern. „Viele Hände, weniger Verpflichtungen“, fasst es eine Mutter zusammen, die den Garten mit betreut. Wer wann gießt oder wie viel von was aussät, bespricht die Gruppe untereinander.
Für die nächste Gartensaison sucht die Gruppe nach Nachbarn und Nachbarinnen, die Lust haben, sich einmal pro Woche um den Garten zu kümmern oder bei verschiedenen Gartenarbeiten zu unterstützen. Wer Interesse hat, kann sich beim Spielhaus melden.