Der zweiwöchige Frühjahrsferienplan werde „zunächst testweise“ eingeführt und gelte montags bis freitags. Am Wochenende bliebe es bei der bereits jetzt geringeren Taktung. Je nachdem wie dieser Test ausfällt, wird sich der verringerte Frühahrsferienplan dann auch 2019 fortsetzen. Bei der Bewertung wird ein automatisches Fahrgastzählsystem eingesetzt, aber auch die Rückmeldungen der Busfahrer und der Kunden werden hierbei berücksichtigt.
Metrobuslinie 5 fährt in den Frühjahrsferien seltener
Schon jetzt ist der Metrobus 5 auf seiner Fahrt durch Eimsbüttel häufig unangenehm voll. Ab dem kommenden Montag wird sich das Problem noch verstärken, da die Hochbahn ab da einen Frühjahrsferien-Fahrplan austestet.
Von Eva BollerWenn der Bus kommt wird erst einmal gedrängelt und geschubst. Manchmal ist es sogar so voll, dass keiner mehr einsteigen kann und sitzen können eh die wenigsten. Der Metrobuslinie 5 transportiert täglich rund 60.000 Fahrgäste durch Eimsbüttel und die Hamburger Innenstadt. Keine andere Buslinie in Deutschland wird so stark genutzt.
Weniger Busse zu den Stoßzeiten
Nun hat die Hochbahn jedoch bekannt gegeben, dass in den Hamburger Frühjahrsferien vom 5. März bis 16. März weniger Busse der Linie 5 verkehren sollen. Die Hochbahn begründet dies mit einer „nachfragegerechten Anpassung an niedrigeres Fahrgastaufkommen“. Sie beruft sich dabei auf Erfahrungen aus dem Sommerferienplan, der bereits vor zwei Jahren eingeführt worden war. Untersuchungen hätten ergeben, dass zu den morgendlichen Verkehrsspitzen die Zahl der Fahrgäste um etwa 25 Prozent zurückgehe, nachmittags etwas weniger.
In der Hauptverkehrszeit werden somit ab dem kommenden Montag weniger Fahrzeuge eingesetzt, da zu den Stoßzeiten „einige Plätze leer bleiben würden“. Statt durchschnittlich alle 31/3 Minuten wird die Linie 5 somit zur Hauptverkehrszeit zwischen den Haltestellen ZOB und Nedderfeld nur noch alle fünf Minuten verkehren. Auf dem zentralen Streckenabschnitt zwischen dem ZOB und dem Bezirksamt Eimsbüttel, auf dem auch die Linie 4 verkehrt, sinkt die Metrobus-Frequenz damit von einem Zwei- auf einen 21/2-Minuten-Takt.
Hochbahn müsse auf die Wirtschaftlichkeit achten
Die Entscheidung für seltener fahrende und dadurch vollere Busse überrascht besonders daher, da gerade bundesweit diskutiert wird, wie man den öffentlichen Nahverkehr attraktiver gestalten könnte, damit dieser von mehr Menschen in Deutschland genutzt wird. Freie Sitzplätze und häufig fahrende Busse sind ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung mit welchem Verkehrsmittel man sich fortbewegt.
Christoph Kreienbaum von der Hamburger Hochbahn erklärt hierzu, dass man bei der Hochbahn eben auch auf die Wirtschaftlichkeit achten müsse. Auch wenn in den Ferien mit mehr Touristen zu rechnen sei, so würden diese dennoch nicht die große Zahl der Schüler und Studenten ausgleichen. Zudem würden Touristen nicht zu den Hauptstoßzeiten zwischen 7 und 9 Uhr morgens und 16 und 18 Uhr die Busse nutzen.
Sitzplätze für Ältere durch Höflichkeit statt mehr Busse
Über mehr freie Plätze in den Bussen würden sich jedoch wohl besonders ältere Fahrgäste freuen. Kreienbaum erklärte hierzu, dass er hoffe, dass ältere Menschen sowieso Plätze angeboten bekämen, falls sie im Bus stehen müssten.