Wo wohnungslose Menschen Unterstützung finden
Kühle Getränke an heißen Tagen: Die Tagesaufenthaltsstätte in der Bundesstraße ist eine wichtige Anlaufstelle für wohnungslose Menschen.
Von Valentin HillingerWarmes Essen, Sanitäranlagen und ärztliche Hilfe: Das Diakonie-Zentrum für Wohnungslose (DZW) in Eimsbüttel bietet für obdachlose Menschen ein breites Unterstützungsangebot. Besonders die Tagesaufenthaltsstätte – kurz TAS – ist ein wichtiger Ort für Menschen ohne festes Zuhause.
Tagesaufenthaltsstätte: Warme Mahlzeit
„Viele der Menschen kommen in die TAS, um zu essen“, erklärt Melanie Mücher, die das DZW leitet. Jeden Tag wird frisch gekocht. Von 12 bis 14 Uhr können sich die Besucher hier ein warmes Mittagessen abholen. Das Angebot wird angenommen: Zwischen 90 und 140 Personen kommen jeden Tag zur Mittagszeit, berichtet die Leiterin.
Die Küchenchefin und das Team von rund 20 Freiwilligen bereiten das Essen vor und koordinieren die Abläufe in der Küche. Für obdachlose Gäste kostet eine Mahlzeit 50 Cent.
Als Postadresse nutzen
Darüber hinaus bietet das DZW Möglichkeiten zum Duschen und Wäschewaschen an. Es gibt eine Sozialberatung in verschiedenen Sprachen sowie eine ärztliche Sprechstunde. Obdachlose Menschen können die TAS nach Anmeldung auch als Postadresse nutzen. So sind sie für Arbeitgeber und Behörden erreichbar – eine wichtige Voraussetzung, um Obdachlosigkeit zu überwinden, erklärt Mücher. 500 Postadressen verwaltet die TAS.
Unterwegs in Hamburg
Im DZW sind neben der Tagesaufenthaltsstätte auch andere Projekte der Diakonie untergebracht. Der Mitternachtsbus startet in der Bundesstraße jeden Abend in Richtung Innenstadt, St. Pauli und Altona, um obdachlosen Menschen direkt Hilfe anzubieten. An verschiedenen Halten werden Getränke und Essen ausgegeben.
Rund 150 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass der Bus an 365 Abenden im Jahr unterwegs ist. Im Sommer stellt die Hitze für viele Obdachlose eine Bedrohung dar. Die Wasserausgabe tagsüber in der TAS und abends durch den Mitternachtsbus ist daher in den warmen Monaten besonders wichtig, betont Mücher.
Mobile Sozialarbeit
Die Straßensozialarbeiter der Diakonie sitzen ebenfalls in der Bundesstraße. Unterwegs sind sie aber in der Hamburger City, um wohnungslosen Menschen ein niedrigschwelliges Beratungs- und Unterstützungsangebot anzubieten. „Sie sind da, wo die Menschen sich aufhalten“, sagt Mücher.
Wer einer obdachlosen Person helfen möchte, kann im Moment eine Flasche Wasser oder Obst anbieten. Optimal ist immer, die Person zu fragen, was sie braucht, so die DZW-Leiterin.
Wie kann man das Diakonie-Zentrum für Wohnungslose unterstützen?
„Geldspenden sind natürlich immer gerne gesehen“, so Melanie Mücher. Doch auch Sachspenden wie neu gekaufte Socken, Unterwäsche und T-Shirts werden gebraucht. Oder man engagiert sich: Besonders in der Küche und als Lotsen beim Empfang sucht das DZW ehrenamtliche Helfer.