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Der ehemalige Firmensitz an der Unnastraße steht leer. Eigentlich sollte das Gebäude ab Ende des Jahres abgerissen werden.
Der ehemalige Firmensitz an der Unnastraße steht leer. Eigentlich sollte das Gebäude ab Ende des Jahres abgerissen werden. Foto: Christiane Tauer
Stadtentwicklung

Beiersdorf stoppt bisherige Pläne für neues Quartier mit rund 800 Wohnungen

Noch in diesem Jahr wollte Beiersdorf mit dem Abriss der ehemaligen Gebäude an der Unnastraße beginnen, damit bis 2030 das neue Stadtquartier entstehen kann. Doch diese Planung liegt jetzt auf Eis.

Von Christiane Tauer

Es klang so schön: Rund 800 Wohnungen sollten bis zum Jahr 2030 im neuen Stadtquartier auf dem Beiersdorf-Areal an der Unnastraße entstehen. Es sollte autoarm und nachhaltig sein und Platz für alle sozialen Schichten bieten. Die Planungen liefen seit 2018 in einem aufwändigen Beteiligungsverfahren. Noch in diesem Jahr sollte der Abriss der alten Beiersdorf-Gebäude beginnen und danach der Neubau starten – daraus wird jedoch nichts.

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Beiersdorf-Quartier kommt auf Prüfstand

Nach Informationen der Eimsbütteler Nachrichten legt Beiersdorf die bisherigen Planungen erstmal auf Eis. Die Beiersdorf-Pressestelle bestätigt diesen Schritt auf Nachfrage und nennt „die veränderten Rahmenbedingungen auf dem Bau-, Immobilien- und Kapitalmarkt“ als Grund.

Das Unternehmen habe sich in den vergangenen Monaten intensiv mit „Zukunftsthemen“ wie Nachhaltigkeit, Energieversorgung und innovative Bauweisen beschäftigt und in enger Abstimmung mit dem Bezirk und der Stadt Hamburg beschlossen, die Planungsgrundlagen entsprechend zu überprüfen. „Aufgrund dieser umfassenden Überprüfungen gibt es derzeit keinen verbindlichen Zeitplan für Abriss und Baubeginn.“

Entwurf für Bebauung im Februar 2023 vorgestellt

Übersetzt heißt das: Das, was in dem 2018 begonnen Planungsprozess, in gut einem Dutzend Informationsveranstaltungen und Bürgerwerkstätten erarbeitet wurde, wird erstmal nicht umgesetzt, der Baubeginn rückt in die Ferne.

Ob auch der Siegerentwurf des Büros Duplex Architekten von Veränderungen betroffen ist – das Büro hatte die hochbauliche Entwurfsstudie gewonnen -, lässt die Pressestelle in ihrer Antwort offen. Der Entwurf war im Februar 2023 im feierlichen Rahmen vor rund 200 Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt worden und löste Begeisterung aus.

Grüne Dächer, aber keine günstigen Mieten

Er umfasst fünf Baublöcke, darunter zwei Gebäude mit 12 und 14 Stockwerken, sowie begrünte und öffentlich zugängliche Dächer. Eine Quartiersgasse soll quer durch das 34.000 Quadratmeter große Areal führen und eine Verbindung vom Weiher bis zur Heckscherstraße schaffen.

So sieht der Siegerentwurf der Duplex Architekten aus, der im Februar 2023 präsentiert wurde. Visualisierung: Duplex Architekten

Die Bürgerbeteiligung startete im Jahr 2018. Mit Plakaten wurde damals darauf aufmerksam gemacht. Archivfoto: Eimsbütteler Nachrichten

Die Rezeption an der Unnastraße ist verweist und befindet sich jetzt im Beiersdorf Campus an der Beiersdorfstraße. Foto: Christiane Tauer

Einziger Wermutstropfen: die angekündigten Mieten des Quartiers, das in der Hand der zu Beiersdorf gehörenden Alters- und Hinterbliebenenstiftung Troma verbleiben wird. Diese würden leider nicht allzu günstig ausfallen können, da die aktuellen Quadratmeterpreise bereits bei 18 bis 20 Euro lägen, hieß es auf der Präsentationsveranstaltung. Wer Interesse an einer Wohnung hatte, konnte dieses damals schon bekunden. Die ersten Gebäude sollten 2027 fertig sein.

Ehemalige Gebäude als Lager und Archiv genutzt

Was aus den Beiersdorf-Bestandsgebäuden zwischen Unna- und Quickbornstraße wird, ist nicht vollständig geklärt. Aktuell stehen sie leer, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die neuen Gebäude in der Beiersdorfstraße umgezogen seien, wie die Pressestelle erklärt. Der neue, 250 Millionen Euro teure Beiersdorf-Campus war im September des vergangenen Jahres eröffnet worden.

„Einige Gebäude werden weiterhin als Lager- und Archivflächen genutzt“, teilt die Pressestelle mit. Darüber hinaus diene eines der Gebäude als Unterkunft für Schutzsuchende aus der Ukraine. Diese Unterkunft wird von „fördern & wohnen“ betrieben.

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Bezirksamt ist in Überlegungen einbezogen

Das Bezirksamt Eimsbüttel erklärt auf Nachfrage, generell die aktuellen Entwicklungen bei größeren Bauprojekten wie dem Stadtquartier zu bedauern. Überall komme es zu veränderten Planungen und Zeitrahmen. „An dem Eimsbütteler Projekt und am Bebauungsplan wird aber weiterhin festgehalten“, betont Pressesprecher Kay Becker.

Das Bezirksamt sei in die aktuellen Überlegungen und Diskussionen des Vorhabenträgers einbezogen, die Abstimmungen und Vorbereitungen zum B-Planverfahren liefen intern weiter.


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