
Bürgerpreis für die „grünen Damen und Herren“
Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hat den Eimsbütteler Bürgerpreis 2018 an 36 ehrenamtliche „grüne Damen und Herren“ des Agaplesion Diakonieklinikums verliehen. Wie sieht die Arbeit der Ehrenamtlichen aus?
Von Nele DeutschmannBereits zum 13. Mal hat die Bezirksversammlung am 30. August den Eimsbütteler Bürgerpreis verliehen. Die Vorsitzende der Bezirksversammlung, Mechthild Führbaum, überreichte den mit 2.000 Euro dotierten Preis an die Leiterin der „grünen Damen und Herren“, Evelyn Brumder, die den Preis stellvertretend für alle Ehrenamtlichen entgegennahm.
Seit über 40 Jahren kümmern sich deutschlandweit mit grünen Kitteln bekleidete freiwillig Engagierte um das Wohl von Patienten. Sie hören zu, unterstützen und geben während des Klinikaufenthalts viele Hilfestellungen.
36 Ehrenamtliche
Im Agaplesion Diakonieklinikum sind 36 Ehrenamtliche tätig. Ihre Arbeit beinhaltet einen Besuchsdienst, ein Patientencafé, Beschäftigungen in der Tagesklinik, die Organisation einer Andacht, die Begleitung von Patienten, die Weitergabe von Kleiderspenden sowie die Bestückung von Bücherschränken. Im Rahmen des Besuchsdienstes werden dabei nicht nur Gespräche geführt, sondern individuell auf die Bedürfnisse der Patienten eingegangen. Da werden auch schon mal kleinere Besorgungen und Ähnliches übernommen.
All das sind Arbeiten, die auch gerne die Pflege abdecken würde, für die aber im straffen Klinikzeitplan keine Zeit mehr bleibt. „Wir sind ‚Zeitspender'“, sagt Brumder. Die „grünen Damen und Herren“ spenden Zeit für die Dinge, die im medizinischen Alltag zu kurz kommen würden. So profitieren alle von der Arbeit der Ehrenamtlichen.
Die Patienten erfahren Zuspruch und Abwechslung, die Pflege ist entlastet und freut sich, Aufgaben abgeben zu können. Die Arbeit am Wohlbefinden der Patienten macht sich auch in der Genesung bemerkbar. „Ich glaube, dass unsere ‚grünen Damen und Herren‘ nicht unwesentlich dazu beitragen, dass wir so einen guten Ruf haben“, sagt Pflegedirektor Thorsten Witt.
Helfende Hände werden immer gebraucht
Wer kann sich bei den „grünen Damen und Herren“ engagieren? Mitmachen könne grundsätzlich erstmal jeder, erzählt Brumder. Es gibt eine dreimonatige Einarbeitungszeit mit vielen Hospitationen und Einweisungen. Natürlich ist die Arbeit nicht immer einfach. Einen gewissen Abstand sollte man wahren können.
Oft wird man mit schwierigen Gesprächen oder Schicksalsschlägen konfrontiert. Daher ist es vonnöten, die schwierigen Teile der Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen. Zusätzlich zu den „grünen Damen und Herren“ gibt es natürlich noch eine professionelle Seelsorge, an die sich auch die Ehrenamtlichen wenden können.
Was Brumder die ehrenamtliche Arbeit gebe? „Ich hab so viel gelernt. Ich hab gelernt, jeden Menschen wertzuschätzen – egal was er ist oder was er sein möchte. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele verschiedene Nuancen von Menschen es gibt. Daher bin ich sehr froh, dass ich diese Erfahrungen hier mache. Das ist eine Win-win-Situation“, erzählt sie.
Würdigung des freiwilligen Engagements
Um ehrenamtliche Arbeit zu würdigen, wurde im Jahr 2005 zum ersten Mal der Bürgerpreis vergeben. Geehrt werden dabei Personen, die sich in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen in Eimsbüttel engagieren.