„Eimsbüttel 2040“: Dokumentation veröffentlicht
Nach der Bürgerbeteiligung mit rund 1.400 Teilnehmern zur Zukunft des Bezirks und der Beschlussfassung in der Bezirksversammlung legt das Bezirksamt nun eine Dokumentation vor, die das Konzept „Eimsbüttel 2040“ leicht verständlich erklärt.
Von Nele DeutschmannMit der Bürgerbefragung „Eimsbüttel 2040“, die Ende 2016 gestartet wurde, reagierte der Bezirk auf die Herausforderungen, die zukünftig auf Eimsbüttel zukommen. Denn laut Bezirksamt wächst Hamburg bis im Jahr 2030 auf zwei Millionen Einwohner, bis 2040 werden insgesamt 25.000 Wohnungen in Eimsbüttel benötigt. Dementsprechend lautete die Eingangsfrage: „Weiter wachsen, aber wie?“
„Eimsbüttel 2040 Zukunft. Lebenswert. Gestalten“ soll als Leitbild zur Gestaltung der Stadtteile für die kommenden Jahrzehnte fungieren. Bezirksamtsleiter Kay Gätgens äußert dazu: „Das Besondere ist: Alle einzelnen Projekte und Planungen wurden dabei herangezogen. Mit diesem Regiebuch möchten wir aktuellen Entwicklungen nicht kurzatmig hinterherlaufen, sondern aktiv gestalten.“
Leitbild als Blaupause zur Stadtentwicklung
Nach der aufwendigen Bürgerbefragung, bei der Eimsbütteler ihre Wünsche und Vorstellungen über die Zukunft des Bezirks äußern konnten, legt das Bezirksamt nun die Dokumentation vor. Auf 36 Seiten werden der bisherige Prozess erläutert, die Handlungsfelder vorgestellt und nächste Schritte skizziert. Außerdem können Interessierte anhand von Grafiken und Bildmaterial nachvollziehen, wie beispielsweise Nachverdichtungen in Wohn- oder Gewerbegebieten gelingen können.
Überraschend aus Sicht des Pressesprechers des Bezirkamts, Kay Becker, war die Tatsache, dass die meisten Beiträge zum Thema Mobilität und nicht etwa zu Wohnungsbau oder Nachverdichtung eingingen. Die meisten Kommentare entfielen auf die Themenblöcke „Mobilität und Infrastruktur“ (56 Prozent) und erst danach auf „Freiraum und Grün“ (17 Prozent) und „Wohnen“ (10 Prozent).
Grün als Zukunftsthema
Die Frage, wie der Straßenraum aufgeteilt und dem Nutzungskonflikt zwischen Fahrrad und Auto begegnet werden kann, steht für viele ganz vorne in der weiteren Planung des Stadtteils. Auf die Frage „Für wen brauchen wir in Zukunft mehr Platz auf den Straßen?“ gaben 26 Prozent der Befragten die Antwort „Fahrräder“, 20 Prozent „Straßengrün und Bäume“, 19 Prozent „Fußgänger und Rollstuhlfahrer“ und 15 Prozent „Räume zum Verweilen“.
Wenn es nach den Eimsbütteler Bürgern geht, solle neuer Wohnraum im besten Falle über Nachverdichtung entstehen und so Grünzüge geschützt werden. „Und das werden wir auch tun“, so Becker. Es sei ein gutes Ziel, den Eimsbüttelern genügend Zugang zu Grünflächen zu ermöglichen.
Potenziellen neuen Wohnraum sehen die Befragten auf bisher gewerblich genutzten Arealen, Parkplätzen, gering bebauten Grundstücken beziehungsweise Baulücken oder mittels Aufstockung bestehender Gebäude und höherer Geschossigkeit bei Neubauten.
Zufriedenstellende Beteiligung
Insgesamt zeigte sich Becker von der Beteiligung an der Umfrage zufrieden. Sie seien im Vorfeld bemüht gewesen, die Beteiligung auf mehrere Füße zu stellen. Neben der Online-Umfrage wurden Wochenmärkte mit einem Informationsangebot besucht und auch die jüngere Generation wurde miteinbezogen – 80 Schulkinder wurden befragt, was für sie ein lebenswertes Eimsbüttel ausmacht.
Bezirkschef Kay Gätgens erläutert das Konzept „Eimsbüttel 2040“ auch allen Interessierten während seiner Tour „Bezirksamtsleiter vor Ort“ auf den Wochenmärkten. Die genauen Termine nach der Sommerpause und im kommenden Frühjahr werden noch bekannt gegeben.