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Hamburg Eimsbuettel App Frauenbiografien_Monika Dzialas
Und los geht die Suche. Foto: Monika Dzialas
"Hamburger Frauenbiografien"

Eine App schreibt Frauengeschichte

Die Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg hat eine App, die über „Hamburger Frauenbiografien“ aufklärt, entwickelt. Dadurch soll ein Blick hinter die geschichtlichen Kulissen geworfen werden und dem Wirken von Frauen gedacht werden.

Von Monika Dzialas

Im Auftrag der Hamburger Landeszentrale für politische Bildung wurde heute eine neue Anwendung im App-Store von Smartphones bereitgestellt. Sie soll es möglich machen, unterwegs in den geschichtlichen Hintergrund der jeweiligen Gegend blicken zu können.

Dabei spezialisiert sich die App auf die Geschichte und das Wirken verstorbener Frauen. Somit soll ihnen mehr Raum für ein Erinnern und Gedenken geschaffen werden.

Eimsbütteler Frauen

Im Weckmannweg werden App-Nutzer auf die Stenotypistin Gerda Ahrens, die in der Hausnummer 15 wohnte, aufmerksam gemacht und erfahren mehr über die biografischen Eckpunkte ihres Widerstandes gegen das NS-Regime.

Durch die Umkreissuche werden zudem Ergebnisse aus der Methfesselstraße angezeigt, unter anderem die erste Schulrätin Hamburg Dorothea Christiansen. Diese leitete Anfang des 20. Jahrhunderts eine Eimsbütteler Mädchenvolkshochschule und wurde 1923 durch die Schulbehörde zur Schulrätin ernannt.

In unmittelbarer Nähe zur U-Bahn-Station Lutterothstraße macht die App auf die Namensgeberin des Else-Rauch-Platzes aufmerksam und informiert, dass die gebürtige Lüneburgerin im zweiten Weltkrieg aufgrund ihrer jüdischen Religion von den Nationalsozialisten im Vernichtungslager getötet wurde.

Darüber hinaus werden für Frauen bedeutsame Orte und Vereine angezeigt. Die zusammengestellten Informationen ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen von stets existierenden Einrichtungen, wie dem nach der Botanikerin Amalie Dietrich benannten ersten Studentinnenwohnheim in der Bieberstraße.

Auf den Spuren der Geschichte Eimsbüttels

Bereits 2012 wurde auf dem Hamburger Stadtportal eine Datenbank mit gesammelten Biografien in der Hansestadt wirkender Frauen zusammengestellt und veröffentlicht. Seither können Interessierte mithilfe unterschiedlicher Suchkriterien Biografien von Frauen finden, die Spuren in der Stadt hinterlassen haben.

Beim Durchstöbern des Bezirks Eimsbüttel werden dem Suchenden einerseits bekannte Frauen, wie die Gründerin der „Hamburger Tafel“ Annemarie Dose und die ehemalige Leiterin der Hamburger Kammerspiele Ida Ehre, angezeigt.

Andererseits werden aber auch unbekannte Frauen, die in Hamburg agiert haben, beschrieben. So wird zum Beispiel die Innenarchitektin, Ballett-Tänzerin und Künstlerin Anna Bardi vorgestellt. Das Universal-Genie lebte und arbeitete Am Weiher 19 im Herzen Eimsbüttels.

Raum für Erinnerungen

Erarbeitet wurde die Datenbank von der Bibliothekarin und Historikerin Dr. Rita Bake. Mit den Worten „es gibt wenig Denkmäler für Frauen“  hatte sie im Vorfeld den Mangel an Ehrungen für Frauen der Geschichte kritisiert. Im Zuge dessen sollte mithilfe der Übersicht ein Beitrag zu Erinnerungskultur geschaffen werden.

Es werden laufend Aktualisierungen vorgenommen und die monatlichen Neuheiten auf der Startseite der Datenbank präsentiert.

Von der Datenbank zur App

Doch die online verfügbare Datensammlung war den Projektbeteiligten nicht ausreichend. Die Einrichtung der kostenlosen App ist für Bake wichtig, „damit man vor Ort direkt nachschauen kann“.

Neben den Sucheinstellungen des Namens ist es auch möglich, einen Straßennamen oder einen Stadtteil einzugeben. Durch die Möglichkeit der Umkreissuche werden zusätzlich zum eigenen Standort weitere Ergebnisse aufgezeigt.

Eimsbüttel+

Weiterlesen

Im Bezirk Eimsbüttel soll es künftig ein App-basiertes Ersthelfersystem geben. Das Ziel: schnelle Hilfe bei einem plötzlichen Herzstillstand.

Die Eimsbütteler FDP-Fraktion hat sich dafür eingesetzt, einen Platz in Rotherbaum nach Anna Politkowskaja zu benennen. Im Oktober wird er eingeweiht.

Vizekanzler Robert Habeck hat am Freitagabend eine Veranstaltung zur Geschichte der Universität Hamburg besucht.

„Der Geheime Garten“ hat eine zweite Filiale eröffnet. Mit einer Neuerung: Ein Café ergänzt den Blumenladen.

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