Erklärung der Vielen: Eimsbütteler Kulturschaffende sind dabei
Vergangene Woche unterzeichneten Hamburger Kulturschaffende die Erklärung der Vielen. Sie stehen auf für Offenheit und Toleranz und gegen Diskriminierung. Auch Eimsbütteler Kulturbetriebe haben unterschrieben.
Von Monika DzialasAm frühen Morgen des vergangenen Freitags kamen zahlreiche Hamburger Kulturschaffende zusammen, um ihre Vielfalt zu erklären und ihren Zusammenhalt zu signalisieren. Ob „große oder kleine, konservative oder aktivistische“ – die Hamburger Kultureinrichtungen müssen gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und für offene Räume und freie Gedanken in der Gesellschaft setzen, beginnt Amelie Deuflhard, die künstlerische Leiterin von „Kampnagel – Internationales Zentrum für schönere Künste“ die Vorstellungsrunde.
Hand in Hand für die Kunstfreiheit
Bei der „Erklärung der Vielen“ handelt es sich um eine deutschlandweite Kampagne, in der sich die Institutionen der Kunst- und Kulturszene regional zusammenschließen. Zeitgleich mit der Erklärung in Hamburg traten auch die kulturellen Netzwerke aus Dresden, Berlin und Nordrhein-Westfalen an die Öffentlichkeit.
Grund für die Solidarisierung waren kleine Anfragen von rechten Parteien, die sich dadurch in kulturpolitische Entscheidungen einmischen wollen. Der Intendant des „Thalia Theater“ sagte diesbezüglich: „Wir Kulturschaffenden stehen auf der Abschussliste rechter Bewegungen.“ Hand in Hand wollen die unterzeichnenden Theater, Museen und Verbände die gesellschaftlichen Muster beleuchten und sich in der Kunstfreiheit nicht einschränken lassen.
Zum Symbol der Aktion wählten die Initiatoren die goldene Rettungsdecke, die bei Angriffen vonseiten populistischer und rechter Bewegungen als Maßnahme zur Ersten Hilfe zum Tragen kommt.
Für Mut und Vielfalt
Zu den 115 Institutionen der Hansestadt gehören auch zahlreiche Eimsbütteler Kulturstätten zu den Unterzeichnern. Das „Mut! Theater“, dass sich durch sein interkulturelles Programm auszeichnet, stellt sich mit seinem Verständnis von Kunst klar gegen Ausgrenzungen und Beleidigungen jeglicher Form und sieht sich in der Pflicht, „Menschen gegen Diskriminierung zu schützen und Mut und demokratische Haltung in seine Kunst zu integrieren“, formuliert der Intendant Mahmut Canbay.
Auch Barbara Plankensteiner setzte als Direktorin des „Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt“ (MARKK) ihre Unterschrift unter die Erklärung. Sie betont, dass die kulturelle Vielfalt der Schwerpunkt der Ausstellungen sei und die Umsetzung ohne einen offenen Austausch nicht möglich wäre. Die Sammlungen setzen sich „kritisch mit Spuren des kolonialen Erbes, mit tradierten kolonialen Denkmustern und mit Fragen der postmigrantischen globalisierten Stadtgesellschaft sowie dem Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen“ auseinander, so Plankensteiner weiter.