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An Baustellen für den Fernwärmeausbau wie die aktuelle, die zur Vorbereitung dient, werden sich die Eimsbütteler ab 2024 gewöhnen müssen.
An Baustellen wie diese an der Osterstraße, die zur Vorbereitung des Fernwärmeausbaus dient, werden sich die Eimsbütteler ab 2024 gewöhnen müssen. Foto: Lilly Palmbach
Energie

Eimsbüttels Fernwärmenetz wird erweitert – der Überblick

Die „Hamburger Energiewerke“ bauen ab 2024 eine neue Fernwärmeleitung durch Eimsbüttel. Welche Haushalte davon profitieren und was das für den Straßenverkehr bedeutet.

Von Christiane Tauer

Spätestens mit dem neuen Heizungsgesetz stellt sich auch für Eimsbütteler Haushalte die Frage: Wie wird meine Wohnung warm, wenn Gas und Öl nicht mehr als Energiequelle infrage kommen?

Neben der Wärmepumpe rückt dabei vor allem die Fernwärme in den Fokus. Das Netz dafür werden die Hamburger Energiewerke ab 2024 erweitern –  und davon wird vor allem Eimsbüttel profitieren.

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Fernwärme wird ab 2024 ausgebaut

Wo genau wird das Netz ausgebaut und was hat das zur Folge? Wie ist Eimsbüttel derzeit mit Fernwärme versorgt? Und was müssen Anlieger tun, wenn sie an das Fernwärmenetz angeschlossen werden wollen?

Die Antworten zu den wichtigsten Fragen im Überblick.

So wird die erste Phase des Baus der neuen Fernwärmeleitung verlaufen. Grafik: Hamburger Energiewerke

Wo in Eimsbüttel wird das Fernwärmenetz ausgebaut?

Die Hamburger Energiewerke planen eine neue Fernwärmeleitung vom Haferweg unweit des neuen Fernbahnhofs Diebsteich zur Grindelallee. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Spange Haferweg-Grindel“. Sie umfasst eine Länge von 4,7 Kilometer und soll zukünftig klimaneutrale Fernwärme aus dem Energiepark Hafen in Richtung Eppendorf und Eimsbüttel transportieren. Die erste Bauphase beginnt im Frühjahr 2024 mit dem Neubau einer Pumpstation im Haferweg.

In welchen Gebieten im Bezirk Eimsbüttel ist Fernwärme aktuell verfügbar?

Einen Gesamtüberblick zur Versorgung mit Fernwärme liefert das Wärmekataster der Stadt Hamburg. Für den Bezirk Eimsbüttel zeigt es an, dass vor allem im südöstlichen Teil der Anschluss an das Fernwärmenetz der Hamburger Energiewerke möglich ist. Nordwestlich der Linie Armbruststraße/Hellkamp/Stresemannallee besteht derzeit bis nach Schnelsen weitestgehend keine Möglichkeit zur Versorgung.

Kleinere Ausnahmen bilden unter anderem der Bereich Lenzweg/Julius-Vosseler-Straße mit der Lenzsiedlung sowie der Bereich um den Försterweg in Stellingen oder westlich der Paul-Sorge-Straße in Niendorf. Fernwärme-Anbieter der beiden letztgenannten sind nicht die Hamburger Energiewerke, sondern HanseWerk Natur.

Wie viele Haushalte in Eimsbüttel nutzen derzeit Fernwärme?

Daten für den Stadtteil Eimsbüttel zeigen, dass die Hamburger Energiewerke dort derzeit mehr als 10.000 Wohnungen mit Fernwärme versorgen. Das sei rund ein Viertel aller 38.800 Haushalte im Stadtteil, sagt Sprecherin Bettina Schwarz. Zu den Kunden von Fernwärme zählen in der Regel große Wohnungsbaugenossenschaften und Gebäudeeigentümer.

Der Netzausbau in Eimsbüttel begann im Jahr 1950, die älteste Leitung liegt im Bereich der Grindelallee.

Warum wird das Netz jetzt ausgebaut?

Die neue „Spange Haferweg-Grindel“ der Hamburger Energiewerke dient dazu, die Fernwärmeversorgung westlich der Alster auszubauen. So sollen neue Kunden unter anderem in Eimsbüttel und Eppendorf, aber auch in Richtung Lokstedt und Fuhlsbüttel mit Fernwärme gewonnen werden. „Damit wir in diesen Gebieten zusätzliche Kunden anschließen können, brauchen wir diese große Versorgungsleitung, um die Transportkapazität zu erhöhen“, sagt Sprecherin Bettina Schwarz.

Zudem wird sich die Erzeugung der Fernwärme in Hamburg in den kommenden Jahren grundlegend ändern. Das mit Steinkohle befeuerte Heizkraftwerk Wedel soll bis Ende 2025 durch den Energiepark Hafen abgelöst werden. Spätestens 2030 geht dann das letzte verbliebene Kohlekraftwerk in Tiefstack vom Netz. Im Energiepark Hafen liegt der Fokus nach Angaben der Hamburger Energiewerke auf Abwärme aus energieintensiven Industriebetrieben, einer Müllverwertungsanlage und aus Klärwerksprozessen. Der Anteil klimaneutraler Wärme zur Ablösung von Wedel wird bei mehr als 55 Prozent liegen.

Wie läuft der Leitungsbau in Eimsbüttel ab und welche Sperrungen hat er zur Folge?

Der Bau der Fernwärmeleitung erfolgt in zwei Bauphasen und umfasst neben dem Leitungsbau auch die Errichtung beziehungsweise Erweiterung von erforderlichen Pumpstationen. Diese sind im Fernwärmenetz notwendig, um das Heizwasser durch das Verteilersystem zu leiten.

Die erste Bauphase beginnt im Frühjahr 2024 mit dem Neubau einer Pumpstation im Haferweg. Der Start des Leitungsbaus vom Haferweg bis zur Osterstraße/Ecke Schwenckestraße sei für den Spätherbst 2024 geplant und soll nach derzeitiger Terminplanung bis Ende 2025 fertiggestellt sein. Dies betreffe die Osterstraße vom Hellkamp bis zur Schwenckestraße.

Die zweite Bauphase soll voraussichtlich Anfang 2025 beginnen und ist in drei Leitungsabschnitte über die Osterstraße bis hin zur Grindelallee untergliedert. Eine detaillierte Planung liegt laut Hamburger Energiewerke erst im Laufe des kommenden Jahres vor.

Die Bauarbeiten sollen mit dem Bezirksamt Eimsbüttel sowie den Verkehrsbehörden abgestimmt sein, um die Beeinträchtigungen räumlich und zeitlich so gering wie möglich zu halten. Außerdem soll gemeinsam geprüft werden, inwieweit nach dem Leitungsbau die Osterstraße für den Fahrradverkehr optimiert werden kann.

Laut Sprecherin Bettina Schwarz soll der Bau der Leitung so gestaltet werden, dass der Straßenverkehr möglichst nicht beeinträchtigt wird. Der Bau soll abschnittsweise als Wanderbaustelle in unterschiedlichen Längen erfolgen. Erforderliche Vollsperrungen für die jeweilige Baustelle sollen im Schnitt zwischen 30 und 70 Metern umfassen. Häuser und Geschäfte werden jederzeit erreichbar sein.

Was müssen Anwohner tun, wenn sie an das neue Fernwärmenetz angeschlossen werden wollen?

Was einen möglichen Anschluss an die neue Leitung angeht, müssen Anwohner zunächst abwarten. Die „Spange Haferweg-Grindel“ ist eine große Versorgungsleitung, von der mehrere einzelne Verteilungsleitungen abgehen werden. „Erst so wird es uns möglich sein, die Fernwärme auch in Eimsbüttel weiter zu verdichten“, sagt Bettina Schwarz.

Darüber hinaus arbeite die Stadt Hamburg zurzeit an der kommunalen Wärmeplanung, um für die jeweiligen Gebiete die Wärmeversorgungsarten festzulegen – Wärmepumpe, Fernwärme oder anderes. „Parallel arbeiten die Hamburger Energiewerke an einem eigenen Transformationsplan, der nicht nur den Weg zur Klimaneutralität beschreibt, sondern auch aufzeigt, wie das Stadtnetz ausgebaut und verdichtet werden soll.“ Diesen Plan wolle man im kommenden Jahr vorstellen. Den Bürgerinnen und Bürgern empfiehlt die Sprecherin, auf diese beiden Pläne zu warten.

Wer sich schon jetzt über einen privaten Fernwärmeanschluss informieren möchte, kann über das Wärmekataster seinen jeweiligen Wärmenetzbetreiber kontaktieren – sofern für die jeweilige Straße ein Betreiber angezeigt wird.

Wer die Internetseite aufruft, sieht allerdings auch den Hinweis, dass „aufgrund sehr vieler Anfragen aktuell Anschlussgesuche von kleinen Gebäuden (weniger als 25 kW Leistung) nur in Ausnahmefällen und nur wenn diese innerhalb des Wärmenetzgebietes liegen, bearbeitet werden“.

Mit welchen Kosten müssen Anwohner für den Anschluss an das Fernwärmenetz rechnen?

Eine pauschale Aussage zu den Kosten ist laut Hamburger Energiewerke nicht möglich. „Für jeden Anschluss erstellen wir ein individuelles Angebot“, so die Sprecherin.

Bevor ein Gebäudeeigentümer ein Fernwärmeversorgungsangebot erhalten kann, muss Folgendes geprüft werden: Liegt eine Fernwärmeleitung in unmittelbarer Nähe zum Gebäude? Und steht am jeweiligen Ort noch ausreichend Wärmemenge zur Verfügung?

„Darüber hinaus prüfen wir bei unseren Planungen sehr genau, wie groß der Bauaufwand für den jeweiligen Hausanschluss ist.“ Der Bauaufwand sei nahezu unabhängig von der Größe des anzuschließenden Objektes. Das heißt: Der Eigentümer eines frei stehenden Einfamilienhauses muss in etwa genau so viel zahlen wie der Eigentümer eines Mehrfamilienhauses mit 30 Parteien. Für Einfamilienhäuser ist ein Fernwärmeanschluss deshalb oft nicht lohnenswert.

Generell gilt: Je näher das Objekt an einer vorhandenen Leitung liegt und je mehr Gas- oder Öleinsatz durch Fernwärme verdrängt werden kann, desto sinnvoller ist der Anschluss an das Fernwärmenetz und desto größer die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung.

Was ist Fernwärme überhaupt und wie funktioniert sie?

Bei Fernwärme werden Gebäude über ein unterirdisches Rohrleitungsnetz mit Warmwasser und Heizwärme beliefert. Dabei dient Heißwasser als Wärmeträger.

Dieses gelangt über eine Hausanschlussleitung ins Gebäude des Endabnehmers, der dadurch keine mit Brennstoffen befeuerte Heizung mehr benötigt. 

Das Fernwärmesystem ist ein geschlossener Kreislauf: Das heiße Wasser fließt zum Heizen und zur Warmwasserbereitung ins Haus, woraufhin das abgekühlte Wasser wieder zurück ins Fernwärmenetz geleitet wird.


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