„Gemeinsam statt einsam“: Nachbarschaftshilfe in Eimsbüttel
Am 1. August hat die „Servicestelle Nachbarschaftshilfe Hamburg“ im Beisein von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks eröffnet. Zukünftig wird die Servicestelle Pflegebedürftige in Fragen nach den Möglichkeiten nachbarschaftlicher Hilfe und der Finanzierung von Haushaltshilfen unterstützen.
Von Nele DeutschmannDie Servicestelle zur Nachbarschaftshilfe in Eimsbüttel ist bislang bundesweit die einzige Einrichtung dieser Art und könnte somit als Beispiel für gleichartige Servicestellen im gesamten Bundesgebiet fungieren. Sie agiert unter der Trägerschaft des DRK-Kreisverbandes Hamburg-Eimsbüttel und der Förderung der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BVG).
„Pflegebedürftige und ihre Angehörigen benötigen im Alltag Unterstützung und Entlastung, wissen aber oft nicht, welche Hilfen sie in Anspruch nehmen können. Und vielfach engagieren sich Menschen, um pflegebedürftigen Nachbarn im Alltag zu helfen, ohne zu ahnen, dass es Unterstützungsmöglichkeiten auch für sie gibt“, sagt Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks.
„Durch die Servicestelle schließen wir diese Informationslücken und bieten unbürokratische Hilfe an. Für Pflegebedürftige wird es dadurch zukünftig beispielsweise einfacher sein, Leistungen zu nutzen und mit ihrer Pflegekasse abzurechnen“, so Prüfer-Storcks weiter.
Rat und Unterstützung
Pflegebedürftigen und Helfern wird hier die Möglichkeit geboten, Rat und Unterstützung zu erfahren. Die Servicestelle informiert und unterstützt unter anderem bei der finanziellen Erstattung des Entlastungsbetrages, den die Pflegeversicherung zur Verfügung stellt.
Durch die Hamburgische Pflege-Engagement Verordnung (HmbPEVO) ist es möglich, Helfern aus der Nachbarschaft aus Leistungen der Pflegeversicherung eine Aufwandsentschädigung zu zahlen oder Haushaltshilfen aus Leistungen der Pflegeversicherung zu beschäftigen.
Bis zu einer Höhe von 125 Euro monatlich werden die Aufwendungen von den Pflegekassen erstattet. Nachbarschaftshilfen können bis zu einer Höhe von fünf Euro pro Stunde entschädigt werden. „Es soll möglich gemacht werden, möglichst lang in seiner eigenen Wohnung bleiben zu können“, erklärt die Senatorin.
„Was der eine nicht kann, machen viele möglich.“
„Die Servicestelle soll als Antenne dienen – was geht in den Stadtteilen ab? Welche Nöte gibt es?“, so DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Drews in seiner Eröffnungsrede. Er betont die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements. „Hamburg ist eine Stadt des Ehrenamts und des Gemeinwohls“, so Drews.
Zu einer kurzen Unterbrechung der feierlichen Eröffnung kam es, als ein Betroffener die Rede von Wolfgang Drews störte. Er wollte auf seinen bereits zweijährigen Kampf um einen neuen Rollstuhl aufmerksam machen. Senatorin Prüfer-Storcks erklärte sich bereit, das Problem in einem anschließenden Gespräch zu besprechen.