Gründächer: Wie grün ist Eimsbüttels Oberstübchen?
Ein Förderprogramm soll den Bau von Gründächern in Hamburg ankurbeln. Doch bisher steigen die Zahlen kaum.
Von Christiane TauerMit der 2014 verabschiedeten Gründachstrategie hat Hamburg als erste deutsche Großstadt das Thema Dachbegrünung in den Fokus gerückt. Ziel der Strategie: 100 Hektar Hamburger Dachfläche zu bepflanzen. Das entspricht mindestens 70 Prozent der Dächer von Neubauten oder zu sanierenden Flachdächer.
Zahl der Gründächer stagniert
Mit einem Förderprogramm stellt die Umweltbehörde bis 2024 drei Millionen Euro für den Bau von Gründächern zur Verfügung. Gefördert wird auch die Kombination von Solar und Gründächern. Bis 2021 ist die Bilanz aber eher mau ausgefallen. Laut Obenstadt e.V., einem Verein, der sich für mehr Dachnutzungen in Hamburg einsetzt, sind bis dahin lediglich neun Hektar Dachbegrünung durch die Gründachstrategie bezuschusst worden. Über die Ursachen kann man nur rätseln.
Auch die Gesamtzahl der Gründächer ist in den vergangenen Jahren nicht nennenswert gestiegen, wie ein Vergleich aktueller Zahlen mit denen aus 2018 belegt: Insgesamt besitzt Hamburg derzeit 5.967 Gründächer, auf den Bezirk Eimsbüttel fallen davon 507. Vor fünf Jahren waren es im Bezirk Eimsbüttel 454 Gründächer, in ganz Hamburg 5.764.
Luftaufnahmen zeigen begrünte Dächer in Eimsbüttel
Die Zahlen gehen auf Luftbildaufnahmen und eine Kundenabfrage von Hamburg Wasser zurück und umfassen nicht die gesamte Stadtfläche, sondern nur das sogenannte Sieleinzugsgebiet. Damit sind kanalisierte Stadtbereiche gemeint, in denen Hamburg Wasser die Entwässerungsaufgabe übernimmt.
Insgesamt könnten die Zahlen also durchaus etwas höher sein, die genaue Höhe ist aber nicht zu ermitteln.
Gründächer auf dem Krankenhaus oder Seniorenheim
Wer ganz konkrete Beispiele für begrünte Dächer in Eimsbüttel finden will, kann Google Maps heranziehen und die Gelände-Einstellung wählen. Die Bauhaus-Märkte in Stellingen und in Lokstedt tauchen dort mit Gründächern auf, das Neubaugebiet am Veilchenweg, das Agaplesion-Krankenhaus an der Hohe Weide oder das Seniorenzentrum St. Markus an der Gärtnerstraße.
Die Bepflanzung des Seniorenzentrum St. Markus sollte einen Ausgleich zum Bau des Gebäudes schaffen, berichtet Einrichtungsleiterin Inken Graveley.
Dieser Artikel ist Teil von „Oben ohne: Auf den Dächern von Eimsbüttel“ aus dem Eimsbütteler Nachrichten Magazin #33.
Oben ohne: Auf den Dächern von Eimsbüttel
Freiräume sind rar in Eimsbüttel. Doch wer nach oben schaut, findet Lösungen. Der Verein „Obenstadt” sagt: Auf Hamburgs Dächern liegt Potenzial brach.
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