
Nach Parkplatz-Moratorium: Welche Straßen jetzt umgebaut werden
Um den Abbau von Parkplätzen zu prüfen, wurden Arbeiten an der Rellinger Straße und der Wrangelstraße pausiert. Nun ist der Weg für den Umbau frei – aber mit Änderungen.
Von Alexis MilneNachdem das Parkplatz-Moratorium des Hamburger Senats die Arbeiten in der Wrangelstraße und in der Rellinger Straße auf Eis gelegt hatte, kann der Umbau beginnen. Die Rellinger Straße soll wie geplant zu einer Schulstraße nach Pariser Modell umgebaut werden. Für die Wrangelstraße haben sich die Pläne geändert, wie es auf Anfrage vom Bezirksamt Eimsbüttel heißt.
Ursprünglich war geplant, die Rellinger Straße im Sommer umzugestalten. In der Wrangelstraße sollte der Umbau bereits Ende Mai beginnen. Eine Petition von Anwohnenden und das Moratorium, das den Abbau von Parkplätzen vorerst aussetzte, kamen dem Vorhaben in den Weg.
Rellinger Straße: Wann kommt die Schulstraße?
Jetzt steht fest: Die Rellinger Straße kann im Bereich der gleichnamigen Schule umgebaut werden. Im Abschnitt zwischen der Grädenerstraße und dem Spengelweg fallen damit 31 Parkplätze weg. Dafür sollen die Sicherheit für Schulkinder und die Aufenthaltsqualität in diesem Abschnitt verbessert werden. Bei der Baumaßnahme handelt es sich um ein EU-Projekt und ein Pilotprojekt für die Kfz-freie Gestaltung im Schulumfeld.
Nach dem „Pariser Modell“ sind Schulstraßen dauerhaft autofrei. Nach Angaben der Stadt Paris gibt es dort mehr als 300 dieser Straßenabschnitte. In Hamburg wäre die Rellinger Straße die erste Schulstraße dieser Art. Der Bau soll im Herbst beginnen, heißt es von Kay Becker, Pressesprecher des Bezirksamts Eimsbüttel. Spätestens im März 2026 solle der Umbau abgeschlossen werden.
Das Parkplatz-Moratorium
Das Hamburger Parkplatz-Moratorium wurde im Koalitionsvertrag der SPD und Grünen als Teil des „Masterplan Parken“ verankert. Dieser besagt, dass vorerst keine Parkplätze zurückgebaut werden sollen – zuerst sollen entsprechende Vorhaben nochmal geprüft werden. Ziel ist, die Parkplätze und den Parkdruck in den einzelnen Stadtteilen zu erfassen und entsprechend zu organisieren.
Ein „Moratorium“ beschreibt den Aufschub von Maßnahmen.
Auch am Parnass-Platz geht es weiter
Neben den Arbeiten in der Rellinger Straße werde auch die Umgestaltung des Parnass-Platzes wieder aufgenommen, so Becker. Hier sollen sich Anwohnende künftig erholen und entspannen können.
In Erinnerung an die Familie Parnass soll ein Denkmal errichtet werden. Zudem sollen Blumenbeete entstehen. Die Pläne für die Rellinger Straße und den Parnass-Platz gehen auf das Konzept „Superbüttel“ der Initiative Kurs Fahrradstadt zurück.
Pläne für die Wrangelstraße ändern sich
Schon im Mai dieses Jahres sollte die Wrangelstraße umgebaut werden. Grundlage war ein Beschluss von 2020, nach dem die Verkehrssituation für Fußgänger verbessert und mehr Angebote für Fahrradfahrer eingerichtet werden sollten. Vorgesehen war, barrierefreie Gehwege, neue Querungsmöglichkeiten, zwei schwerbehinderten Parkplätze, knapp 40 neue Fahrradbügel und neun neue Lastenradbügel einzurichten. Dafür wären 16 der 88 Parkplätze weggefallen.
Anwohnende hatten das Bezirksamt mit einer Petition dazu aufgefordert, den Umbau im Sinne des Parkplatzmoratoriums rückwirkend zu prüfen. Dieses wurde einen Monat nachdem das zuständige Unternehmen mit dem Bau an der Wrangelstraße beauftragt wurde, im Rahmen des Hamburger Koalitionsvertrags von SPD und Grünen beschlossen.
Nach der Prüfung kann jetzt auch der Umbau der Wrangelstraße weitergehen – mit Änderungen. Laut Becker bleiben „nahezu alle 88“ Parkplätze erhalten; Maßnahmen, die die Verkehrssicherheit erhöhen sollen, würden aber dennoch umgesetzt. Wann mit dem Bau begonnen wird, stehe noch nicht fest.
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