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Mitarbeiter Emre fällt es schwer, Abschied vom Lál Pera zu nehmen. Das Lokal muss schließen.
Mitarbeiter Emre fällt es schwer, Abschied vom "Lál Pera" zu nehmen. Das Lokal muss schließen. Foto: Christiane Tauer
Immobilien

Nach 18 Jahren: Gastrokneipe an der Osterstraße muss schließen

Die Betreiber des „Lál pera“ haben vom Vermieter die Kündigung erhalten. Im September sollen sie ausziehen – ebenso die benachbarte Videothek „Movie Star“. Nachbarn versuchen das zu verhindern.

Von Christiane Tauer

Die Osterstraße verliert ein weiteres Traditionslokal: Nach 18 Jahren in der Nummer 154 muss das Lál Pera im September seine Türen schließen.

Der Hauseigentümer, der nach Informationen der Eimsbütteler Nachrichten auch das Nachbarhaus mit der Videothek Movie Star besitzt, hat den Betreibern der Bar gekündigt. Erst im Herbst 2021 hatte er das Gebäude gekauft.

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Lál Pera: Gespräche mit Eigentümer laufen

Die beiden Gebäude sollen abgerissen werden, um Platz für einen Neubau zu machen. „Wir sind in Gesprächen mit den Eigentümern“, sagt der Inhaber des Lál Pera, der seinen Namen nicht öffentlich nennen möchte. Vielleicht gebe es ja die Option, dass er später wieder in den Neubau ziehen könnte – je nachdem, wie teuer die Miete wird.

Hoffen und Bangen, sie liegen beim Lál Pera derzeit eng zusammen. Die Betreiber bekommen enormen Zuspruch aus der Nachbarschaft. Alle trauern um den Verlust ihres Lieblingsorts, dessen Name auf „Pera“, einen Istanbuler Stadtteil, zurückgeht. Und „lál“ bedeutet auf Türkisch „rubinrot“.

Online-Petition für den Erhalt des Lokals gestartet

Meral Deger vom Café Estoril zwei Häuser weiter hat eine Online-Petition gestartet. „Das Lál Pera muss bleiben!“, fordert sie. Die Bar sei „eine unersetzbare Institution, sowohl für den kulturellen als auch nachbarschaftlichen Austausch“.

556 Personen haben den Aufruf bereits unterschrieben. Ob es etwas nützt? Meral Deger zuckt mit den Schultern. „Eigentlich geht es nur um Aufmerksamkeit“, sagt sie.

Nachbarn: Bitte kein weiterer Beautysalon

Sie wolle verhindern, dass im Neubau ein weiterer Beautysalon oder eine weitere Bäckerei einziehen. „Schöner würde die Osterstraße davon nicht werden.“

Emre kann ihr nur zustimmen. Der langjährige Mitarbeiter des Lál Pera ist gerührt von der Unterstützung, die es für die Bar gibt. „Unsere Drinks werden den Leuten nicht fehlen“, sagt er. Vielmehr wird es das Gefühl von Zuhause sein, das sie vermissen werden.

Lál Pera war wie ein Nachbarschaftstreff

Viele der Nachbarinnen und Nachbarn aus der Osterstraße oder dem Hellkamp hätten ihre Schlüssel im Lokal hinterlegt und Pakete direkt zu ihnen liefern lassen. „Wir sind wie ein Nachbarschaftstreff, haben Wohnungen und Jobs vermittelt.“

Jung und Alt haben im Lál Pera zusammengefunden, jeder konnte so sein, wie er ist. Und jetzt schafft ein Kündigungsschreiben das, was der Osterstraßenumbau und Corona nicht geschafft haben: das Aus des Lokals.

Inhaber will sich auf Kuddl konzentrieren

Immerhin hat der Inhaber mit dem Kuddl ein zweites Standbein in unmittelbarer Nähe. „Darauf werde ich mich dann stärker konzentrieren“, sagt er.

Hinzu kommt, dass er auch privat von den Abriss- und Neubauplänen betroffen ist. Die Wohnung über dem Lokal ist von ihm gemietet. Auch hier wird er sich also neu orientieren müssen.

Das Aus der Videothek ist schon länger Thema

Wann genau die Gebäude des Lál Pera und der Videothek Movie Star dem Erdboden gleich gemacht werden, ist noch offen. Die GV Quartierplatz Hamburg GmbH & Co. KG als Eigentümerin hat eine Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten nicht beantwortet.

Die Videothek und die Kneipe "Lál Pera" müssen schließen. Bislang ist nicht klar, wie es mit den Gebäuden an der Osterstraße weitergeht. Foto: Valentin Hillinger
Die Videothek und die Kneipe „Lál Pera“ müssen schließen. Bislang ist nicht klar, wie es mit den Gebäuden an der Osterstraße weitergeht. Foto: Valentin Hillinger

Bereits seit 2019 ist das drohende Aus der Videothek und die Errichtung eines Neubaus an diesem Standort bekannt. Mehrmals hieß es seitdem, dass jetzt die endgültige Schließung des vom Eigentümer nur noch geduldeten Mieters gekommen ist – doch der Termin verschob sich immer wieder.

Abriss-Strudel hat die Osterstraße erfasst

Vom Lál Pera war damals noch keine Rede. Erst mit dem kürzlich erfolgten Verkauf des Gebäudes geriet es mit in den Abriss- und Neubau-Strudel an der Osterstraße, der zuletzt das ehemalige „Wurstmannhaus“ an der Nummer 162 erfasst hatte. Dort entstehen derzeit Luxus-Wohnungen und Stadthäuser bis zu 14.000 Euro den Quadratmeter.

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