Lockdown in Hamburg: Einzelhandel muss schließen
Bund und Länder haben sich auf einen bundesweiten Lockdown geeinigt. Der Einzelhandel muss ab Mittwoch schließen.
Von Julia Haas„Wir müssen die kommende Zeit nutzen, um die Pandemie stärker zu bekämpfen“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Gemeinsam mit der Bundeskanzlerin hatten die Ministerpräsidenten am Sonntag beschlossen, die Corona-Maßnahmen zu verschärfen – die Kontaktbeschränkungen bleiben bestehen, der Verkauf im Einzelhandel wird verboten.
Ausnahmen an Weihnachten
Tschentscher teilte am Sonntag die folgenden Beschlüsse für Hamburg mit – sie ergänzen bzw. verschärfen die bestehenden Maßnahmen:
- Im privaten Raum dürfen sich fünf Personen aus zwei Haushalten treffen – Kinder unter 14 Jahren sind davon weiterhin ausgenommen. Die Regel gilt zunächst bis zum 10. Januar.
- Vom 24. bis zum 26. Dezember kann ein Haushalt vier weitere Personen aus dem familiären Umfeld einladen – Kinder unter 14 Jahren ausgenommen. Für Silvester und Neujahr besteht keine Ausnahmeregelung.
- Läden, die nicht der Versorgung für den täglichen Bedarf dienen, müssen ab Mittwoch, den 16. Dezember, schließen – dazu zählen auch körpernahe Dienstleister wie Friseure und Tätowierer. Geöffnet bleiben darf der Einzelhandel für Lebensmittel, Wochenmärkte für Lebensmittel, Direktvermarkter von Lebensmitteln, die Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen, Poststellen, Reinigungen, Waschsalons, Zeitungskioske, Tierbedarfs- und Futtermittelmärkte, der Großhandel sowie der Weihnachtsbaumverkauf.
- Ab Mittwoch ist es verboten, in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken. Bisher galt die Regel nur für alkoholische Heißgetränke.
- Die Anwesenheitspflicht an Schulen wird von Mittwoch bis zum 10. Januar ausgesetzt. Eltern können entscheiden, ob ihre Kinder in der Schule oder von zu Hause lernen.
- Es herrscht ein deutschlandweites Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper. In Hamburg ist außerdem das Zünden untersagt.
- In Alten- und Pflegeheimen müssen sich Beschäftigte ab dem 21. Dezember mindestens zweimal pro Woche Schnelltests unterziehen.
Zahl der Todesopfer steigt
In ganz Deutschland nehmen die Infektionszahlen bedrohlich zu, so Tschentscher. Die verschärften Maßnahmen seien notwendig, um der Ausbreitung der Pandemie entgegenzuwirken.
Für das Wochenende meldet die Sozialbehörde Hamburg 788 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie haben sich damit 29.412 Menschen nachweislich mit Covid-19 infiziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 134,6. Am Wochenende ist die Zahl der Todesopfer auf 405 gestiegen – das sind 23 mehr als am Freitag.
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