„Sri Lankan Wave“: Ein bisschen Sri Lanka in Eimsbüttel
Vom Marktstand zum eigenen Restaurant: Mit „Sri Lankan Wave“ bringen zwei Freunde singhalesische Familienrezepte in die Bellealliancestraße.
Von Lilly PalmbachDer 13. Oktober ist für Jerome De Silva ein besonderer Tag. Es ist der Geburtstag seines verstorbenen singhalesischen Großvaters und der Tag, an dem er sein erstes eigenes Restaurant eröffnet hat – das Sri Lankan Wave. Neben bunten Graffitis schmücken Fotos vom gemeinsamen Kochen mit seinem Großvater die Wände.
“Mittlerweile sind wir wie Brüder“
Zusammen mit seinem Freund und Geschäftspartner Finn Matzner betreibt der 29-Jährige das Restaurant mit traditioneller singhalesischer Küche in der Bellealliancestraße.
Die beiden Hamburger kennen sich seit Langem. Jerome lernte Finn über seinen Cousin kennen. Damals hätten sich die beiden nicht auf Anhieb verstanden. “Mittlerweile sind wir wie Brüder“, sagt Jerome. 2020 reisten sie gemeinsam nach Sri Lanka – Jeromes zweite Heimat, die er als Kind häufig mit seiner Mutter besuchte.
Vom Gastrozelt über den Foodtruck zum Restaurant
Mit ihr beginnt die Geschichte des Sri Lankan Wave. Ende der 70er Jahre kam Jeromes Mutter mit ihren Eltern aus Sri Lanka nach Hamburg. Als Jerome klein war, verkaufte sie singhalesisches Essen auf Märkten. Später, als sie den Stand aufgeben wollte, übernahmen er und Finn.
Anfangs stellten sie sich wie Jeromes Mutter mit einem Gastrozelt auf Märkte. Als Regen den Betrieb erschwerte, stiegen sie auf einen wetterfesten Foodtruck um. Mit den Einnahmen konnten die Hamburger schließlich ihr erstes eigenes Restaurant in der Bellealliancestraße eröffnen.
Familiärer Zusammenhalt im Sri Lankan Wave
So wie Jerome früher seine Mutter unterstützte, hilft sie heute im Laden ihres Sohnes aus. Viele der Rezepte im Sri Lankan Wave stammen von ihr und Jeromes Großvater.
Von Letzterem kommt die Gewürzmischung für das Curry im Sri Lankan Wave. Finn und Jerome stellen sie nach seinem Rezept selbst her. Dafür mahlen und rösten sie die Zutaten, die sie alle zwei Wochen in einer Gewürzmanufaktur kaufen.
Warum der Name „Sri Lankan Wave“?
Jerome hört gerne Hip-Hop. Wenn es um neue Musikrichtungen geht, spricht man oft von „New Wave“. Daraus abgeleitet und in Verbindung mit dem Inselstaat Sri Lanka wurde „Sri Lankan Wave“.
Traditionell singhalesisch: Roti, Reis und Curry
In der traditionellen Küche Sri Lankas stehen Reis und Currys im Mittelpunkt. „Bei Familienessen gibt es manchmal vier verschiedene Reissorten und zehn bis fünfzehn Currys dazu“, sagt Jerome. Auf der Speisekarte steht deshalb eine Reis- und Curryplatte mit vier verschiedenen Currys.
Im Restaurant gibt es auch das Gericht, mit dem Jeromes Mutter auf den Märkten angefangen hat: Rotis. Das sind Weizenfladen, die mit verschiedenen Zutaten gefüllt und mit Käse gegrillt werden. In Sri Lanka können Rotis in verschiedenen Variationen an jeder Ecke gekauft werden, sagt Jerome.
Um ihren Gästen die Vielfalt der singhalesischen Küche näherzubringen, wollen Jerome und Finn außerdem „Special Days“ einführen, an denen sie jeweils ein anderes Gericht anbieten.
Sri Lankan Wave, Bellealliancestraße 38, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 11:30 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag von 15 bis 22 Uhr
lokal. unabhängig. unbestechlich.
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