Bäume weichen für neue P+R-Anlage am „Tierpark Hagenbeck“
Im Frühjahr wurde grünes Licht für die Sanierung und Umwandlung des Parkplatzes am „Tierpark Hagenbeck“ in eine „Park+Ride-Anlage“ gegeben. Für Unmut sorgen vor allem die Baumfällungen und die voraussichtliche Auslastung der zukünftigen Parkfläche.
Von Maximilian NeumannSeit drei Wochen rollen die Bagger auf dem Parkplatz am „Tierpark Hagenbeck“. Von dem alten Parkplatz an der Lokstedter Grenzstraße ist nur noch wenig zu erkennen. Bis Ende des Jahres soll der bisher kostenfreie Parkplatz umfangreich modernisiert werden.
Dahinter steht das P+R-Entwicklungskonzept, das im Jahre 2014 ausgerufen wurde. Damals wurde sich darauf verständigt, dass alle Pendlerparkplätze durch die „P+R Betriebsgesellschaft“ modernisiert und standardisiert werden sollen.
Baumerhalt oder Stellplatzausbau?
Bevor die Bauarbeiter allerdings ihre Arbeit aufnehmen konnten, gab es im Frühjahr großen Gesprächsbedarf in der Sitzung des Regionalausschusses Lokstedt. Der Ausschuss kritisierte die Pläne der P+R Betriebsgesellschaft, die für den neuen Park+Ride-Parkplatz am „Tierpark Hagenbeck“ eine Abholzung von 47 Bäumen für die insgesamt 121 neuen Stellplätze vorsah.
Der Plan wurde daraufhin überarbeitet und von Geschäftsführer Jan Krampe auf der Sitzung im April vorgestellt. Von den ursprünglich 47 geplanten Bäumen werden nun noch 29 Bäume gefällt. Diese wurden in Absprache mit dem Bezirk und einem Baumgutachter ausgewählt. Durch die Planänderung stehen in Zukunft dann noch 106 Stellplätze, und damit nur vier Stellplätze mehr als vor der Sanierung zur Verfügung.
Trotz Bedenken „grünes Licht“ für Planungen
Insgesamt sollen auch 24 neue Bäume angepflanzt werden. Obwohl der Ausschuss die Planungen abschließend für „nicht befriedigend“ hielt, wurde grünes Licht für den weiteren Planungsverlauf gegeben.
Laut Krampe waren vor allem die Verkehrssicherheit und gewisse Vorschäden an den Bäumen wichtige Kriterien für die Fällung. Einige Bäume seien in keinem guten Zustand oder müssen aufgrund zu großer Wurzeln weichen, da diese verhindern, dass dort neue, den Vorgaben entsprechende Parkmöglichkeiten entstehen können.
Parkplatz wird kostenpflichtig
Bisher konnte der Parkplatz kostenfrei genutzt werden und war dementsprechend gut ausgelastet. Mit der Übernahme der Parkanlage durch die „P+R Betriebsgesellschaft“ und der einhergehenden Modernisierung ändert sich dies jedoch.
Die Gebühr für das Parken auf solchen Park+Ride-Parkplätzen beträgt in Hamburg einheitlich zwei Euro pro Tag. Die Parkgebühr solle neben der Deckung der Kosten auch den Effekt haben, dass Pendler immer genügend freie Plätze vorfinden, und diese nicht wie bisher von Anwohnern besetzt werden, so Krampe.
Neben breiteren Stellplätzen sowie einer Beleuchtungs- und Überwachungsanlage wird die neue Anlage ein „Parkleitsystem“ bieten, damit Pendler online nachvollziehen können, wie viele Parkplätze aktuell frei sind.
Verwunderung über Auslastung
Laut einer Antwort des Senats auf mehrere Anfragen der CDU lag die Auslastung auf Park+Ride-Parkplätzen im Jahre 2013, dem letzten Jahr der Gebührenfreiheit, noch bei durchschnittlich rund 85 Prozent. Im Jahre 2017 betrug sie durchschnittlich nur noch 67 Prozent.
Krampe sieht dies jedoch nicht als Problem an: „Die Auslastung ist natürlich saisonal bedingt und sinkt vorerst, sobald Entgelt erhoben wird.“
Für Verwirrung sorgt vor allem das nicht ausgelastete Parkhaus, das sich direkt neben dem neuen Park+Ride-Parkplatz befindet.
Dieses gehört ebenfalls der „P+R Betriebsgesellschaft“ und ist dementsprechend beschildert. Das Parkhaus muss laut Krampe aber unabhängig gesehen werden, da es nicht als Park+Ride-Anlage, sondern als Parkmöglichkeit für die Besucher des „Tierpark Hagenbeck“ dienen soll.