Eimsbüttel streikt: Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Nachdem in den Tarifverhandlungen mit städtischen Betrieben keine Einigung erzielt wurde, ruft die Gewerkschaft ver.di am Mittwoch, den 21. März, zu Warnstreiks in Hamburg auf. Auch Eimsbütteler Kitas, Recyclinghöfe und Bücherhallen sind betroffen. Mit Einschränkungen in den Öffnungszeiten ist zu rechnen.
Von Monika DzialasAm morgigen Tag wird es hamburgweit zu Einschränkungen im Betrieb öffentlicher Einrichtungen kommen. Grund dafür sind Warnstreiks im öffentlichen Dienst zu denen die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di aufrief. Auch in Eimsbüttel werden Kitas, Bücherhallen und Recyclinghöfe betroffen sein.
Der eintägige Warnstreik geht auf die laufenden Tarifverhandlungen mit städtischen Arbeitgebern zurück. Diese hatten sich in den Gesprächen vor einer Woche weniger kooperativ gezeigt und sind nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingegangen.
Ver.di fordert Lohnerhöhungen
Gefordert wird einerseits eine Anhebung des Tarifs um sechs Prozent und wenigstens ein monatliches Plus von 200 Euro. Zudem sollen andererseits Auszubildende und Praktikanten mit 100 Euro monatlich mehr besser vergütet und anschließend übernommen werden.
Begründet werden die Forderungen mit dem bestehenden Unterschied der Gehälter von Arbeitnehmer in wirtschaftlichen Betrieben und jenen im öffentlichen Dienst. Hinzu kommt das Unverständnis, dass trotz höherer Steuereinnahmen die Löhne nicht steigen. Die Tarifkoordinatorin Sieglinde Frieß formuliert dahingehend:
„Es ist Geld genug da, alle Zahlen belegen es und deshalb muss auch ein großes Stück von diesem ‚Einnahme-Kuchen‘ bei den KollegInnen ankommen.“
Recyclinghöfe eingeschränkt
Zu den Streikenden werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch Mitarbeiter des Recyclinghofes in Niendorf gehören, da diese, laut der Stadtreinigung, „schwerpunktmäßig bestreikt“ werden. Jedoch macht sich derzeit noch eine Unwissenheit breit, denn „aufgerufen sind erstmal alle“, aber wer und wie viele Arbeitnehmer sich schließlich für die Beteiligung an den Streiks entscheiden, kann die Stadtreinigung noch nicht feststellen.
Es wird aber davon ausgegangen, dass es zu Einschränkungen beim Fachpersonal kommen wird und eine Schließung mithilfe von Teilzeitkräften und studentischen Aushilfen verhindert werden soll.
Ungewissheit bei den Bücherhallen
Auch bei den Eimsbütteler Bücherhallen stehen die Öffnungszeiten noch nicht fest. Da „das Streikrecht das höchste Gut ist, steht es jedem frei, sich dafür zu entscheiden“, äußert sich der Pressesprecher der Bücherhallen Markus Franke.
Er empfiehlt einen Blick ins Portal der Stiftung, um über mögliche Schließungen informiert zu werden. Gerade bei kleineren Filialen kann es zu Schließungen oder verkürzten Öffnungszeiten kommen.
Elbkinder-Kitas teilweise geschlossen
Von den 25 Elbkinder-Kitas im Bezirk werden die Stellinger Kitas im Försterweg 6 und in der Oldenburger Straße geschlossen bleiben. Auch die Kita in der Feldbrunnenstraße in Rotherbaum wird aufgrund einer hohen Streikbeteiligung der Erzieherinnen nicht geöffnet werden. Mit den betroffenen Familien wird nach Lösungen der Betreuung, entweder durch in der Nachbarschaft gelegene Kindergärten oder Familienmitglieder, gesucht.
Doch auch Einschränkungen im Betrieb der geöffneten Einrichtungen ist möglich. So müssen zum Beispiel Ausflüge aufgrund mangelnder Betreuungspersonen ausfallen oder Kita-Gruppen zusammen gelegt werden.
Kundgebungen in der Innenstadt
Nach der ersten Kundgebung von 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr am Veddeler Damm geht es um neun Uhr weiter zur zentralen Versammlung vor dem Hamburger Gewerkschaftshaus im Besenbinderhof.
[democracy id=“21″]