Kitaschwund in Eimsbüttel: Fehlen bald mehr als 200 Kita-Plätze?
In Eimsbüttel schwappt eine Schließungswelle auf Kitas über. Welche Einrichtungen betroffen sind.
Von Christiane TauerEs sind Nachrichten, die vielen Eltern von kleinen Kindern große Sorgen bereiten: Immer mehr Kitas schließen derzeit in Eimsbüttel – oder sind von einer Schließung bedroht.
Ein regelrechter Kitaschwund scheint den Stadtteil erfasst zu haben.
Kita Armbruststraße: 120 Plätze betroffen
Erst kürzlich hatte die Kita Armbruststraße verkündet, dass sie zum 31. Juli 2025 wegen Bauarbeiten schließt. Die Einrichtung des größten Hamburger Trägers Elbkinder betreut 120 Kinder.
Auch wenn die Kita nach Abschluss der Arbeiten Anfang 2028 wieder öffnen wird: Ab sofort nimmt sie keine neuen Kinder mehr auf – und diejenigen, die nicht bis 2025 in die Grundschule wechseln, benötigen Ersatz. Viele machen sich schon jetzt auf die Suche.
16 Plätze im „Bollerwagen“
Die Eltern werden dabei mit den Eltern der Kindergruppe Bollerwagen um die Kitaplätze in Eimsbüttel konkurrieren, denn auch diese Einrichtung steht vor der Schließung.
Bis zu 16 Kinder können in der über eine Elterninitiative geführten Kita am Eidelstedter Weg betreut werden. Derzeit sind es nur noch acht Kinder, weil auch sie keine neuen mehr aufnimmt.
Der Eigentümer des Hauses hat dem Bollerwagen e.V. zu Ende Juli dieses Jahres gekündigt. Sollten sich bis März keine neuen Räumlichkeiten gefunden haben, ist das Aus nicht mehr abzuwenden.
50 Kinder von Schließung betroffen
Dieses Schicksal teilt sich die Kita mit der Kindervilla Fruchtallee, die ebenfalls seit längerer Zeit auf der Suche nach einem neuen Quartier ist – bislang ohne Erfolg. Bis zu 50 Kinder können in dem Gebäude neben der Christuskirche betreut werden.
Wenn die inklusive Einrichtung bis zum Auszugstermin im Sommer dieses Jahres nichts Neues gefunden hat, wird sie schließen müssen.
Bereits geschlossen hat im Dezember die Kita Schmusebacke an der Osterstraße. Sie hatte in drei Gruppen Platz für bis zu 50 Kinder, zuletzt waren dort wegen Personalmangel nur noch rund 20 angemeldet.
Vier Kitas mit mehr als 200 Plätzen
Für Eimsbüttels Kitaplätze ergibt sich somit folgende Rechnung: Zu den bald fehlenden 120 Plätzen der Kita Armbruststraße kommen 50 Plätze der Kindervilla Fruchtallee und weitere 50 der Kita Schmusebacke hinzu.
Addiert man dazu die 16 Plätze der Kindergruppe Bollerwagen, entsteht ein potenzielles Minus von 236 Kitaplätzen in Eimsbüttel. Bei den Eltern, die nach einer Betreuung für ihre Kinder suchen, wird sich das geschrumpfte Angebot bemerkbar machen.
Ihnen bleibt die Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm werden wird. Bei der Kita Armbruststraße zum Beispiel ist nach Informationen der Eimsbütteler Nachrichten nicht abschließend geklärt, ob eine Container-Lösung auf dem Schulhof der benachbarten Grundschule Rellinger Straße möglich ist.
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