„VHIVA Kids – Familienleben mit HIV“ feierte 25-jähriges Bestehen
Seit 25 Jahren gibt es nun schon den Arbeitsbereich „VHIVA Kids – Familienleben mit HIV“ in Eimsbüttel. Das feierten Mitarbeiter, Förderer und Vertreter der Gesundheitsbehörde in „Schmidts Probebühne“ im Hellkamp.
Von Monika DzialasDer Arbeitsbereich „VHIVA Kids – Familienleben mit HIV“ wird 25 Jahre alt und feierte heute sein Jubiläum mit Kollegen und Förderern im Eimsbütteler Hellkamp. Das Projekt gehört zur „Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. | ajs“ und unterstützt Familien in und um Hamburg, die von HIV betroffen sind.
Anlässlich des Jahrestags hielt die Staatsrätin Elke Badde als Vertreterin der Gesundheitsbehörde eine Rede und dankte den Mitarbeiterinnen für ihre Arbeit:
„Ich bin beeindruckt, mit welchem Enthusiasmus und Optimismus sie den Betroffenen Unterstützung und Zuspruch zukommen lassen.“
Geschützten Ort schaffen
Im Anschluss an die Danksagung stellte sich das Team vor und erläuterte die Entwicklung der Arbeit in den vergangenen Jahren. Das 1987 als Modell ins Leben gerufene Projekt wurde ab 1993 von der Sozialbehörde und schließlich von der Gesundheitsbehörde gefördert. Während die Mitarbeiterinnen anfangs noch 21 Familien begleiteten, sind es inzwischen 91 Familien.
Doch die Arbeit geht weit über die Betreuung der von HIV betroffenen Familien hinaus. Es werden Gruppenaktivitäten organisiert, die auf diese spezifische Zielgruppe zugeschnitten sind. Zudem soll für die Betroffenen ein geschützter Ort zum Austausch geschaffen werden.
Situation ist schwieriger
Dass trotz einer zunehmenden Aufklärung der Arbeitsbereich weiter notwendig ist, steht für das Team fest.
„Solange in Hamburg Eltern, Schwangere oder Kinder mit HIV leben oder sich neu infizieren und HIV weiter stigmatisiert wird, ist es notwendig, aufzuklären und die Betroffenen in ihren Rechten zu unterstützen“, betonte die Mitarbeiterin Ute Senftleben.
In den vergangenen Jahren ist die Situation betroffener Familien schwieriger geworden. Rund 93 Prozent der begleiteten Familien haben einen Migrationshintergrund. So kommt zu der Erkrankung durch den HI-Virus eine ungesicherte Existenzgrundlage durch die Migrationsgeschichte, die oft mit fehlenden Aufenthaltsgenehmigungen und Krankenversicherungen verbunden ist, hinzu.
Besonders betont wurde die Vernetzung mit anderen Einrichtungen sowohl in Hamburg als auch bundesweit. Ziel sei es, die Strukturen für die Betroffenen zu verbessern und die Kommunikation zu erleichtern, bekräftigte die Mitarbeiterin Patricia Barth.
Kampf gegen Ausgrenzung geht weiter
Durch die verschiedenen Projekte und Arbeitskreise soll die Aufklärung über HIV und Aids weitergebracht werden. Zwar hat sich durch neue Medikamente die Behandlung Infizierter weiterentwickelt. Dennoch kann nicht bloß von einer chronischen Erkrankung unter vielen die Rede sein.
Doch nicht nur aus medizinischer Sicht besteht Handlungsbedarf. Auch gesellschaftlich löst ein öffentlicher Umgang mit der Erkrankung Verunsicherung aus. Aus diesem Grund reagieren Betroffene in vielen Fällen noch immer mit Rückzug. Sie hätten Angst ausgegrenzt zu werden, fügte Staatsrätin Badde in ihrer Rede hinzu.
Inzwischen ist „das Leben mit einer HIV-Infektion einfacher geworden und Aids nur noch selten ein Thema“, so Badde. In diesem Zusammenhang änderte der Arbeitsbereich 2013 seinen Namen von „Kinder & AIDS“ in „VHIVA Kids“. Der neue Name soll zum Leben mit HIV ermutigen.