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Die Hamburger Energiewerke bauen seit einem Jahr an einer Leitung für Fernwärme. Foto: Alexis Milne
Die Hamburger Energiewerke bauen seit einem Jahr an einer Leitung für Fernwärme. Foto: Alexis Milne
Bauarbeiten

Frust und Fortschritt bei der Fernwärme

Seit über einem Jahr bauen die Hamburger Energiewerke eine Fernwärmeleitung durch Eimsbüttel. Ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse und die weiteren Pläne.

Von Alexis Milne

Die Fernwärmeleitung der Hamburger Energiewerke hat Eimsbüttel fest im Griff: Baustellen ziehen sich durch die Straßen, Baupläne verändern sich und viele Eimsbüttelerinnen und Eimsbütteler sind frustriert – aus privaten und geschäftlichen Gründen.

Gebohrt, gebaut und verlegt wird nun seit über einem Jahr. Im August 2024 begannen die Arbeiten an der Osterstraße, Ecke Schwenckestraße. Nach und nach folgten weitere Baustellenabschnitte entlang der Osterstraße und in Richtung Haferweg. Sie bilden die Bauabschnitte 1 und 2 der „Spange Haferweg-Grindel“.

Leitungen von Eimsbüttel bis Eppendorf

Diese Leitung soll bis zu einer Pumpstation bei den Grindelhochhäusern im Stadtteil Harvestehude führen. Dort soll eine weitere Leitung entstehen, die „Spange Grindel-Eppendorf“. Den Plänen der Hamburger Energiewerke zufolge soll diese über die Isestraße nach Eppendorf führen; an der Station Kellinghusenstraße entlang bis zur St.-Johannis-Kirche.

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Der Bauplan der Spange Haferweg-Grindel, Stand Oktober 2024. Grafik: Hamburger Energiewerke

Netzausbau für Fernwärme

Ziel der Hamburger Energiewerke ist es, ihr Fernwärmenetz mit den Spangen Haferweg–Grindel und Grindel–Eppendorf weiter auszubauen, um künftig mehr Haushalte mit Fernwärme zu versorgen.

Die Maßnahme ist Teil der Hamburger Energiewende und orientiert sich an den Klimazielen der Stadt – dem Kohleausstieg bis 2030 und der Klimaneutralität bis 2045.

Aktuell wird noch mehr als die Hälfte der Hamburger Fernwärme in Kohlekraftwerken erzeugt. Diese Zahl soll nach Angaben der Energiewerke auf null Prozent sinken. Langfristig soll klimaneutrale Wärme aus dem „Energiepark Hafen” in die Heizungen der Stadt fließen.

Umsatzeinbruch durch Baustelle?

Auf der Osterstraße verlegen die Energiewerke einen Abschnitt der insgesamt 4,7 Kilometer langen Spange Haferweg-Grindel. Im vergangenen Jahr kam es dabei zu Komplikationen: Bereits bestehende Leitungen waren nicht klar dokumentiert, weshalb die Bauarbeiten immer wieder angepasst werden mussten.

Was die Arbeiten zusätzlich verkompliziert, ist der U-Bahn-Schacht unter der Kreuzung Osterstraße/Heußweg. Die großen Fernwärmerohre passen nicht zwischen ihn und die Straße. Deshalb muss die Leitung hier auf mehrere kleine Rohre aufgefächert werden.

Die Baustelle an der Osterstraße, Kreuzung Heußweg. Foto: Alexis Milne

Gastronomie und Einzelhandel kurz vor Ende?

Die Baustellen blockieren den Verkehr auf der Osterstraße, auch der Metrobus 4 fährt eine andere Strecke. Deswegen bleiben viele Kundinnen und Kunden der Einkaufsstraße fern.

Für viele Geschäfte entlang der Straße bedeutet das Einbußen. Viele von ihnen konnten sich zwar nach dem Umbau der Osterstraße vor rund zehn Jahren und der Corona-Pandemie halten, die Fernwärme gebe ihnen nun aber den Rest, hieß es von Til Bernstein bereits im vergangenen Oktober. Er vertritt die Geschäfte an der Osterstraße in der Interessengemeinschaft Osterstraße e. V. und warnte, dass die Baustelle existenzbedrohend sei.

Dem Einzelhandel geht es deutschlandweit insgesamt nicht gut. Eine Baustelle vor dem Laden verschlechtert die Lage jedoch zusätzlich. So musste beispielsweise die Boutique Maison de Paris an der Osterstraße schließen. Auch der Hamburger Schreibwarenkontor hat seine Filiale an der Osterstraße aufgegeben und einen Spendenaufruf gestartet.

Fernwärme: Frust und Absagen

In der Nachbarschaft kommt aus weiteren Gründen Frust auf: Unter anderem protestierten Familien bei den Grindelhochhäusern gegen den Rückbau eines Spielplatzes. Dieser soll Baucontainern weichen, während eine Pumpstation gebaut wird. Zudem machten Eltern darauf aufmerksam, dass die Schulwege durch die Baustellen in Eimsbüttel unsicherer seien.

Auch Veranstaltungen wie das Osterstraßenfest 2025 und eine Feier zum 750-jährigen Bestehen Eimsbüttels mussten abgesagt oder verschoben werden.

Wie geht es weiter?

Mitte September 2025 sind einige Arbeiten bereits abgeschlossen, andere stehen noch aus. Zwischen den Heizstationen im Haferweg und in der Schwenckestraße sind laut den Hamburger Energiewerken rund 50 Prozent der Baufelder fertiggestellt. Auf der Osterstraße zwischen der Schwenckestraße und der Tresckowstraße wird voraussichtlich bis in den nächsten Sommer gebaut. Die Fächerbaustelle soll bereits in diesem Herbst abgeschlossen werden.

Die Arbeiten zwischen der Tresckowstraße und den Grindelhochhäusern befinden sich in der Planungsphase. Der Bau der Pumpstation im Grindel soll im Frühjahr 2026 beginnen, der Bau der Spange Grindel-Eppendorf bereits im Oktober dieses Jahres.

Sicher ist: Die Leitung wird den Bezirk noch lange beschäftigen. Unklar bleibt, wie oft die Baustellen dabei noch in den Nachbarschaften anecken werden.


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