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Mehr Grün in Eimsbüttel? Die Grünen fordern Mini-Wälder im Bezirk. Symbolfoto: Lena Rosenau
Klimaschutz

Mini-Wälder: So soll Eimsbüttel grüner werden

Die Eimsbütteler Grünen setzen sich für sogenannte „Mini-Wälder“ im Bezirk ein. Was sie sich von der Idee erhoffen.

Von Valentin Hillinger

Ein Wald im Kleinformat – mitten in Eimsbüttel? Die Eimsbütteler Grünen wollen mit sogenannten „Tiny Forests“ gegen extreme Hitze im Bezirk vorgehen. Die Mini-Wälder sollen außerdem einen positiven Beitrag fürs Klima leisten.

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In Altona gibt es bereits Mini-Wälder

Gemeinsam mit der CDU fordern die Grünen die Verwaltung in einem Antrag auf, die Umsetzung zu prüfen und mögliche Flächen für einen Mini-Wald zu suchen. Als möglicher Kooperationspartner wird der Verein „Citizens Forests“ genannt, der bereits an anderen Orten in Deutschland Mini-Wälder gepflanzt hat.

So auch im Bezirk Altona. Dort gibt es seit März ein Wald-Projekt im Walter-Möller-Park. Auf etwa 450 Quadratmetern wurden über 1.000 Setzlinge eingepflanzt. Auch die Stadtteilschule Stellingen hat mit dem Verein ein Projekt auf ihrem Schulgelände umgesetzt.

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„Tiny Forest“: Konzept aus Japan

Das Konzept geht auf den japanischen Waldforscher Akira Miyawaki zurück. Ziel der Methode ist es, auf einer kleinen Fläche einen möglichst dichten Wald zu pflanzen. Dabei setzt man vor allem auf heimische Pflanzen und Bäume. Die kleinen Wälder binden CO₂ aus der Luft und sorgen für ein besseres Mikroklima. Nebenbei produzieren sie natürlichen Schatten.

Schutz gegen Hitze

Die Bepflanzung soll nicht nur einen positiven Effekt auf das Klima haben, sondern auch die Stadtteile lebenswerter machen, so die Grünen. Die Hitzebelastung während der Sommermonate nehme immer weiter zu, erklärt Fraktionsvorsitzender Ali Mir Agha. Die Mini-Wälder versteht er als eine Antwort darauf. Auch aufgrund der schlechten Baumbilanz Eimsbüttels hält er die Maßnahme für wichtig.

Vorstellen kann sich Mir Agha die Mini-Wälder zum Beispiel auf der Eidelstedter Feldmark. Er plädiert für das „Eh-da“-Prinzip: Flächen, die aus verschiedenen Gründen nicht für Bauvorhaben oder Ähnliches genutzt werden können, sollen mit den Tiny Forests begrünt werden.

Mini-Wälder: Was sagen die Experten?

Die tatsächliche Wirkung der Tiny Forests ist umstritten. Manche Experten bezweifeln, dass die kleinen Wälder einen positiven Effekt auf das Klima haben. Die Auswirkungen eines solchen Waldes seien „kaum messbar“, sagte etwa der Biologe Ernst-Detlef Schulze dem NDR.

Mir Agha ist sich der Kritik bewusst: Tiny Forests seien kein „Zauberwerkzeug“. Aber auch kleine Beiträge könnten etwas bewegen.

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Stadtgrün

Für die Idee spricht, dass Mini-Wälder schon nach kurzer Zeit eine höhere Biodiversität als gewöhnliche Wälder vorweisen, wie eine niederländische Untersuchung zeigt.

Streit in Politik: Wer hatte die Idee zuerst?

Der Grünen-Vorstoß sorgt indes für Streit in der Bezirkspolitik. Die SPD habe die Idee zuerst gehabt, meint Fraktionsvorsitzender Gabor Gottlieb im Abendblatt. Seine Partei hat bereits 2019 einen ähnlichen Antrag eingebracht.

Darin ging es um „Mischwälder mit einem möglichst hohen Anteil an Laubbäumen“, die die SPD in Eimsbüttel pflanzen wollte. Die Grünen lehnten den Vorschlag ab. 

Die Begründung damals: Man wolle zuerst die Faktenlage klären, argumentierte Jan Koriath von den Grünen. Heute sagt Mir Agha außerdem, der Antrag der SPD sei abgelehnt worden, weil die Fraktion in der Koalition mit der CDU keine Oppositionsvorschläge umsetzen wollte. Zumal sei die Methode der Tiny Forests damals nicht Teil der Debatte gewesen. Der Antrag habe sich inhaltlich von dem aktuellen Grünen-Vorschlag unterschieden. 

Ausschuss empfiehlt Umsetzung

Über den Antrag wird nun Ende Juni in der Bezirksversammlung entschieden. Der zuständige Ausschuss für Grünes, Nachhaltigkeit, Umwelt, Verbraucherschutz, Wirtschaft und Digitalisierung hat sich bereits in seiner letzten Sitzung mit dem Antrag beschäftigt und eine Beschlussempfehlung für die Mini-Wälder ausgesprochen.

Diese wird die Bezirksversammlung voraussichtlich übernehmen. Danach sollen Vertreter von „Citizens Forests“ in den Ausschuss eingeladen werden, um die Abgeordneten zu beraten.


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