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Die Vertrater der Fraktionen sowie der Jüdischen Gemeinde und der Stiftung Bornplatzsynagoge feiern die Rückgabe des Grundstücks mit einem symbolischen Akt.
Die Vertreter der Fraktionen sowie der Jüdischen Gemeinde und der Stiftung Bornplatzsynagoge feiern die Rückgabe des Grundstücks mit einem symbolischen Akt. Foto: Valentin Hillinger
Wiederaufbau

Bornplatzsynagoge: Jüdische Gemeinde erhält Grundstück zurück

Mit einem symbolischen Akt übergaben Vertreter der Hamburgischen Bürgerschaft das Grundstück der ehemaligen Bornplatzsynagoge an die Jüdische Gemeinde. Der Schritt markiert einen weiteren Meilenstein für den Wiederaufbau.

Von Valentin Hillinger

Das Grundstück der Bornplatzsynagoge gehört jetzt wieder der Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Mit einem symbolischen Akt im Grindelviertel wurde die Rückgabe gefeiert. 

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Bornplatzsynagoge: Zerstört, abgerissen und enteignet

Der Schritt ist Teil des Wiederaufbaus der Bornplatzsynagoge. Die ehemals größte Synagoge Nordeuropas wurde in der Reichspogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten zerstört. 

1939 musste die Jüdische Gemeinde das Grundstück an die Stadt Hamburg verkaufen und die Synagoge auf eigene Kosten abreißen. Bis heute war der Joseph-Carlebach-Platz im Besitz der Stadt.

Rückgabe ist „Wendepunkt“

Die Rückgabe kennzeichne einen Wendepunkt in der Geschichte der Jüdinnen und Juden in Hamburg, sagte Daniel Sheffer, Initiator und Vorsitzender der Stiftung Bornplatzsynagoge, die sich für den Wiederaufbau einsetzt. Mit der Grundstücksübertragung zeige Hamburg, dass das Unrecht der Nazis keinen Platz in der Zukunft der Stadt habe. 

Bei der symbolischen Übergabe zerschnitten die Vertreter der Bürgerschaftsfraktionen SPD, Grüne, CDU und Linke das historische Dokument, mit dem der Abriss der Synagoge 1939 in Auftrag gegeben wurde. 

Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, bezeichnete das als wichtigen Meilenstein: Damit stelle die Bürgerschaft wieder „ein Stück Gerechtigkeit“ her. 

Politik setzt Zeichen 

Der Schritt zeige den „Unterschied zwischen Symbolik und Handeln“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jennifer Jasberg. Die Jüdische Gemeinde bekomme, was ihr zustehe. Dass die Rückgabe erst jetzt stattfand, findet Dirk Kienscherf, SPD-Fraktionsvorsitzender, „äußerst beschämend“.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Kienscherf freut sich über den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Kienscherf freut sich über den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge. Foto: Valentin Hillinger

Auch Dennis Thering von der CDU und Cansu Özdemir von der Linken bekannten sich zu der Grundstücksübergabe. Sie betonten, dass der Kampf gegen Antisemitismus aktuell eine wichtige Rolle spielt. Özdemir forderte eine „Brandmauer“ gegen alle, die jüdisches Leben infrage stellen. 

Bereits im April forderte die Stiftung Bornplatzsynagoge die Rückgabe des Grundstücks. Bei der Bürgerschaftssitzung am 27. September wurde der Antrag einstimmig beschlossen. 

Archäologische Arbeiten im Grindelviertel 

Parallel zur Grundstücksübergabe findet auf dem Joseph-Carlebach-Platz im Grindelviertel ein weiterer wichtiger Meilenstein für den Wiederaufbau statt: Seit Anfang September suchen Archäologen nach Überresten der alten Synagoge. 

Neben Mauern und Bauteilen fand das Ausgrabungsteam bislang Glasscherben. Sie zeigen, dass die Bornplatzsynagoge bunte Fenster hatte. 

Bornplatzsynagoge: Wie geht es weiter? 

Nach den Ausgrabungen soll noch in diesem Jahr ein Architekturwettbewerb starten. Dieser soll über die Gestaltung der neuen Synagoge entscheiden. 

Geplant sind neben der großen orthodox ausgerichteten Synagoge auch eine kleinere für die Liberale Jüdische Gemeinde sowie Begegnungsräume und ein Café. 


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