Rote Karte für kaputte Fahrräder
Es werden wieder Fahrradleichen mit roten Warnzetteln versehen. Die Stadtreinigung wird in den kommenden Wochen markierte Räder abflexen und gegebenenfalls für den Wiederverkauf aufbereiten.
Von Monika DzialasEs ist wieder einmal soweit. Das Bezirksamt verteilt rote Karten an herrenlose und heruntergekommene Fahrräder. An vielen Ecken in der Stadt findet man sie: Fahrradleichen. Teilweise fehlt ihnen nur der Sattel oder ein Rad.
Bei anderen wiederum ist bis auf den Rahmen nichts mehr übrig geblieben. Da sich die Inhaber scheinbar nicht mehr für ihre Drahtesel interessieren, kümmert sich die Stadtreinigung um die Entsorgung der vernachlässigten Fortbewegungsmittel.
800 Fahrräder markiert
Bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres wurden etwa 800 Fahrräder mit einem roten Zettel markiert. Sobald die Information von den für Ordnungswidrigkeiten verantwortlichen Mitarbeitern am Fahrrad befestigt wurde, hat der Besitzer noch mindestens zwei Wochen die Möglichkeit, sein Eigentum an sich zu nehmen und es entweder wieder in einen benutzbaren Zustand zu bringen oder es eigenständig zu entsorgen.
Doch in den meisten Fällen bleiben die Zettel unbeachtet und die Stadtreinigung holt die Objekte drei bis vier Wochen nach der Markierung ab.
Aufbereitet oder verschrottet
Anschließend werden die Fundstücke inspiziert und entschieden, ob es noch ein Potential zur Aufbereitung gibt. Wenn dies noch möglich ist, dann werden sie in der Werkstatt wieder aufpoliert und „für kleines Geld bei dem Gebrauchtwarenkaufhaus Stilbruch verkauft“, so der Pressesprecher der Stadtreinigung Reinhard Fiedler. Manchen abgeholten Fahrrädern können noch brauchbare Einzelteile entnommen und weiter verarbeitet werden.
Der Großteil der Räder ist jedoch in einem schlechten Zustand und wird auf den Schrottplatz gebracht. Die unverwertbaren Teile werden später im Stahlwerk eingeschmolzen und als Rohstoff für die Herstellung neuer Gegenstände genutzt.
U-Bahn-Stationen stark betroffen
Besonders viele Fahrradleichen befinden sich in Eimsbüttel an den U-Bahn-Stationen Lutterothstraße, Emilienstraße und Osterstraße. Auch im Rahmen der Veloroute an der Eimsbütteler Chaussee und Weidenallee vergessen viele Menschen ihre Fahrräder.
Wer sich nun an sein abgestelltes und vergessenes Fahrrad erinnert fühlt, der sollte sich beeilen, bevor es von der Stadtreinigung abtransportiert wird.